Der Astrophysiker Karl Schwarzschild war seiner Zeit weit voraus. 1900 hielt er einen Vortrag „Ueber das zulässige Krümmungsmaass des Raumes”. Er diskutierte nicht nur Möglichkeiten der nichteuklidischen Geometrie des Weltraums und deren Mes-sung, sondern auch die Topologie. Fast prophetisch sprach er von „einem geometrischen Märchenland, aber das Schöne an diesem Märchen ist, dass man nicht weiss, ob es nicht am Ende doch Wirklichkeit ist”. Erstaunlich war der Vortrag, weil Astronomen damals nicht einmal nachgewiesen hatten, dass andere Galaxien existieren. Auch die Relativitätstheorie gab es noch nicht. Die ersten exakten Lösungen davon fand Schwarzschild übrigens 1916, darunter den einfachsten Fall eines Schwarzen Lochs, dessen Halbmesser nun Schwarzschild-Radius heißt.
1900 erkannte der Münchner Forscher, „dass mit der Gültigkeit der euklidischen Geometrie keineswegs, wie das meistentheils angenommen wird, die Unendlichkeit des Raumes verbunden sein muss. Man denke sich als das Resultat einer ungeheuer erweiterten astronomischen Erfahrung, dass die ganze Welt aus unzähligen identischen Wiederholungen unseres Milchstrassensystems bestehe.” Damit hatte Schwarzschild mehrfach verbundene topologische Räume korrekt beschrieben. Er dachte dabei sogar speziell an einen Hypertorus und spekulierte, „dass in Wirklichkeit der Raum so eigenthümliche Zusammenhangsverhältnisse hat, dass wir, indem wir den betreffenden Würfel auf einer Seite verlassen, von selbst im Gradeausgehen durch die gegenüberliegende Seite wieder hereinkommen.”