„Jede Chance der Arbeitssuche wird genutzt“, erklärt Udo Karlsberg, Chef der Informationsverarbeitung bei der Bundesanstalt für Arbeit. Entsprechend wird die Homepage des Amtes www.arbeitsamt.de täglich etwa 100000mal aufgerufen. Insgesamt 350000 Stellenangebote können Besucher beim führenden Internet-Anbieter von Stellen durchforsten.
„Internet-Anzeigen sind billiger, international und eröffnen den Unternehmen neue Bewerberkreise“, sagt Gilles Bourdin von Jobs & Adverts (www.job.de), Anbieter einer der rund 200 Jobbörsen im Internet. Auch die großen Tageszeitungen suchen Anschluß an den Trend und setzen Stellenanzeigen ins Internet (zum Beispiel unter www.sueddeutsche.de oder www.berufswelt.de). „Wir verstehen das als zusätzlichen Service, um so viele Leute wie möglich zu erreichen“, erklärt auch Martin Virtel von der Wochenzeitung „Die Zeit“. Ein Such-Roboter (www.jobs.zeit.de) der Zeitung durchkämmt regelmäßig mehr als 700 Stellenmärkte. Zunehmend bieten Firmen offene Stellen auf eigenen Internet-Seiten an. Das lohnt sich vor allem für kleine, innovative Unternehmen: Sie suchen oftmals Kollegen mit speziellen Qualifikationen, die sich beim Arbeitsamt erst gar nicht melden.
Der umkämpfte Markt für Jobanzeigen im Internet hat schon zu ersten Firmenfusionen geführt. So haben sich kürzlich Jobshop und Careernet (www.careernet.de) zusammengetan – Nummer zwei und Nummer fünf auf dem Markt. „Es werden sich nur drei bis vier große Job-Börsen halten“, ist Barbara Westheide vom neuentstandenen Careernet Jobshop überzeugt. Überleben werden aber auch Anbieter, die sich auf Nischen des Arbeitsmarktes spezialisieren und zum Beispiel Informatiker, Wissenschaftler oder Goldschmiede vermitteln.
Andreas Wawrzinek