„Alles, was ich über Naturwissenschaften weiß, habe ich aus den Comics gelernt“, schreibt James Kakalios – und so heißt auch ein stets gut besuchtes Seminar des Physik-Professor an der University of Minnesota in Minneapolis. Dort hält er auch seine Vorlesung „Physik der Superhelden“, aus der jetzt ein höchst amüsantes Buch hervorgegangen ist.
In drei Teilen (Mechanik, Energie, moderne Physik) erklärt Kakalios kurzweilig und spannend physikalische Themen wie Kraft, Bewegung, Thermodynamik, Elektrizität, Magnetismus, Energieerhaltung, Quanten- und Festkörperphysik. Mit Superman, Spider-Man, Flash & Co veranschaulicht er die Gültigkeit – oder fantastische Verletzung – der Naturgesetze. Und er erklärt, warum die in Comic-Heften angepriesenen Röntgenbrillen totaler Nepp sind, wie man mit dem Kopf durch die Wand rennen könnte und welche Schwerkraft auf Supermans Heimatplaneten Krypton geherrscht haben muss.
Leider sind die Abbildungen – überwiegend Auszüge aus Comics – spärlich gestreut: Insgesamt sind es nicht mal 40. Und die Übersetzung der englischen Texte muss man in einem Anhang suchen. Lobenswert ist, dass einfache Gleichungen eingestreut sind. Nach der Lektüre hat man mehr von der Welt verstanden – und von der kreativen Comic-Kultur. Rüdiger Vaas
James Kakalios PHYSIK DER SUPERHELDEN Rogner & Bernhard/Zweitausendeins Frankfurt am Main 2006 471 S., € 29,90 ISBN 3–8077–1018–3