Die Pflanze mit der größten Blüte der Welt, Rafflesia arnoldii, hat endlich ihren Platz in der Botanik gefunden: Sie gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Das haben US-Forscher um Charles Davis von der Harvard University in Cambridge herausgefunden. Über 200 Jahre lang konnten Biologen die Pflanze, die auf Sumatra und Borneo heimisch ist, taxonomisch nicht einordnen. Davis untersuchte jetzt die DNA von Rafflesia arnoldii und verglich sie mit anderen Pflanzen, um ihrem Stammbaum auf die Spur zu kommen. Zu den Wolfsmilchgewächsen gehören auch der Gummibaum und der Weihnachtsstern.
Die tiefrote Blüte von Rafflesia arnoldii wird bis zu einen Meter groß. Das Gewächs hat weder Stängel, Blätter noch Wurzeln, was ihre Einordnung erschwert. Rafflesia wächst als Parasit auf anderen Pflanzen. Um Insekten zur Bestäubung anzulocken, verströmt sie einen Gestank nach verwesendem Fleisch.
Dass der „Riesenstinker“ im Laufe der Evolution solch gewaltige Ausmaße angenommen hat, erstaunt die Biologen. Normalerweise sind die Blüten von Wolfsmilchgewächsen nämlich nur wenige Millimeter groß.