Der Riesenkontinent Pangäa zerfiel – Eurasien und Afrika trennten sich von Amerika. Zwischen Grönland und Skandinavien entstand dadurch ein Meer – der Atlantik – und überflutete Deutschland von Norden her. Im Süden durchbrach das Tethys-Meer erneut die Landbarrieren. Mitteleuropa wurde wieder zu einem flachen Ozean, aus dem nur wenige Inseln herausragten. Auf ihnen sorgte ein tropisches Klima für üppigen Pflanzenwuchs. Es war jetzt viel feuchter als in den vergangenen Jahrmillionen. Das neu entstandene Meer war allerdings ein tückischer Lebensraum: Die Tiere durften nicht zu tief in ihm tauchen. Denn ähnlich wie heute im Schwarzen Meer durchmischte sich das Wasser wohl nicht bis zum Grund. Die Folge: Am Boden fehlte Sauerstoff. Tote Tiere und Pflanzen verwesten nicht vollständig in der schwefeligen Todeszone. Für Paläontologen ist das ein Glücksfall: Was damals in den giftigen Schlamm fiel, blieb bis heute im Ölschiefer erhalten. Im freien Wasser und an den Riffen blühte dagegen das Leben: Ammoniten (Kopffüßer mit schneckenartigen Kalkschalen), mit den Tintenfischen verwandte Belemniten, Muscheln, Medusenhäupter, Fische, Paddelechsen, Meereskrokodile und – bis zu zehn Meter lange – Ichthyosaurier. An den Küsten dieses Meeres – im heutigen Grönland und Russland – begann die Blütezeit der Dinosaurier.
• Klima: ähnlich wie heute in der Karibik