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Neugierig im Gale-Krater

Allgemein

Neugierig im Gale-Krater

Am 6. August um 7.31 Uhr MESZ landete das fast zwei Milliarden Euro teure Mars Science Laboratory (MSL) mit dem Robotfahrzeug Curiosity („Neugierde“) in abenteuerlicher Weise auf dem Mars. Dabei kam neben Fallschirm und Raketendüsen auch ein „Sky Crane“ zum Einsatz: Der Rover wurde geradezu abgeseilt, und die Oberstufe stürzte planmäßig in sicherer Entfernung in die Marswüste. So wurde in „seven minutes of terror“, wie die NASA das nannte, MSL von 21 000 auf fast 0 Kilometer pro Stunde abgebremst.

Bei dieser verwegenen Aktion gab es rund 100 „single failure points“: Wäre nur ein Gerät oder Prozess davon ausgefallen, hätte das unweigerlich zu einer Bruchlandung geführt. Doch alles funktionierte, die Wissenschaftler und Ingenieure jubelten, und schon bald trafen die ersten Fotos auf der Erde ein.

Auch bei der Präzision der Landung hat MSL neue Maßstäbe gesetzt. Betrug die Unsicherheit bei den Viking-Missionen 1976 rund 280 mal 100 Kilometer und bei Phoenix 2008 immer noch 100 mal 20 Kilometer, war die „Lande-Ellipse“ von MSL nur noch 20 mal 6 Kilometer groß.

Curiosity hat die Ausmaße eines Kleinwagens und beherbergt zehn wissenschaftliche Instrumente, darunter eine Stereokamera auf einem 1,10 Meter hohen, ausfahrbaren Mast und einen Bohrer für Bodenproben. Außerdem ist ein Laser an Bord, der auf Steine feuert, worauf die „ChemCam“ hinter einem kleinen Teleskop Spektren des verdampften Materials aufzeichnet. 6144 verschiedene Wellenlängen im sichtbaren, infraroten und ultravioletten Bereich werden registriert. Dadurch lässt sich die Zusammensetzung der Steine von außen nach innen genau analysieren. Am 19. August schoss der Laser erstmals 30 Pulse innerhalb von 10 Sekunden mit jeweils einer Million Watt auf einen Felsbrocken namens „ Coronation“. Die Spektren sind brillant.

Curiosity soll mindestens zwei Jahre lang den 154 Kilometer großen und über 3,5 Milliarden Jahre alten Krater erkunden. Der Nachweis von einstigem Wasser im Krater und vielleicht sogar von Lebensspuren wäre grandios. Auch eine Erklärung, wie der 5500 Meter hohe Krater-Zentralberg Aeolis Mons (Mount Sharp) mit seinen seltsamen Sedimentschichten entstanden ist, wäre ein großer Erfolg.

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