Fällt der Frühling ungewöhnlich trocken aus, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen heißen Sommer. Das haben die Meteorologinnen Sonia Seneviratne und Brigitte Müller von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich nachgewiesen. Andere Wetterforscher hatten das bereits vermutet, da zum Beispiel der extremen Hitzewelle im Juli und August 2003 in weiten Teilen Europas ein trockenes Frühjahr vorausgegangen war. Den beiden Schweizer Forscherinnen gelang durch statistische Auswertung von Messdaten erstmals der Nachweis eines Zusammenhangs.
Besonders ausgeprägt ist er im Südosten Europas: Dort führten zwischen 1979 und 2010 stark ausgedorrte Böden im Frühling in den folgenden Sommermonaten zu fast zehnmal so vielen heißen Tagen wie in einem durchschnittlichen Sommer. In Mitteleuropa ist die Verbindung etwas schwächer, aber erkennbar. Die Ergebnisse könnten Prognosen von Hitze- und Dürreperioden zuverlässiger machen.