Zu viele Nutzer verstopfen die Leitungen des Internet. Die Übertragungskapazitäten der herkömmlichen Datenbahnen halten dem Ansturm der Surfer nicht stand. Deshalb wird weltweit fieberhaft nach neuen Möglichkeiten für den Datentransfer gesucht.
Ein Ausweg könnten Flugzeuge sein, die als Relaisstationen für die Datenübertragung fungieren, meint zumindest das US-Unternehmen Angel Technologies Corporation. Ausgestattet mit einer großen Parabolantenne sollen jeweils drei der sogenannten High Altitude Operation Aircrafts (HALO) im Schichtbetrieb über Ballungszentren kreisen. Aus einer Höhe von 18 Kilometern – oberhalb der üblichen Flugrouten – könnten die Flugzeuge für Übertragungsraten von maximal 12,5 Megabit pro Sekunde sorgen. Sie würden ein kreisförmiges Gebiet von etwa 100 Kilometern Durchmesser abdecken. Der erste Flug eines HALO ist für dieses Jahr geplant.
“Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu den gerade gestarteten Satellitennetzen. Wir möchten lediglich eine preisgünstige und schnell zu realisierende Ergänzung dazu liefern”, sagt Diane Murphy, Sprecherin des Unternehmens.
Ähnliche Überlegungen zur mobilen Datenübertragung stellt derzeit ein Verbund aus staatlichen Institutionen und Industrie in Japan an. Unter dem Namen “Skynet” sollen ab 2005 rund 200 Luftschiffe mit einer Länge von 260 Metern aus 19 Kilometern Höhe das Nadelöhr der terrestrischen Leitungen umgehen. Mit einem Preis von 40 Millionen Dollar pro Luftschiff sei diese Lösung etwa zehnmal preiswerter als die Installation eines Satelliten, gab das japanische Ministerium für Post und Telekommunikation an.
Sebastian Jutzi