Das glaube ich nicht
Nicht für jeden sind Frühling und Frühsommer ein reines Idyll. Für Millionen von Menschen beginnt damit die Zeit der roten Augen und triefenden Nasen. Doch australische Wissenschaftler von der Universität Melbourne geben Heuschnupfen-Geplagten nun Hoffnung: Sie haben einen deutlich verbesserten Impfstoff gegen die Allergie entwickelt, der aus gentechnisch veränderten Eiweißen von Gräserpollen gewonnen wird. Eine Desensibilisierung ist die einzige Behandlungsmöglichkeit von Heuschnupfen. Dabei werden den Betroffenen über mehrere Monate Allergie auslösende Substanzen in steigender Konzentration verabreicht. Dadurch bildet das Immunsystem Antikörper, die die allergenen Reaktionen blockieren. Die bisher dazu verwendeten Extrakte enthalten aber oft Bestandteile, die schädliche Nebenwirkungen haben können. Der neue Impfstoff enthält dagegen eines der wichtigsten allergenen Proteine in reiner Form und erlaubt daher eine wirksamere und gefahrlose Behandlung. Das entscheidende Gen isolierten die Forscher aus Rai- oder Weidelgras und lösten damit gezielt Mutationen aus. Die entstehenden Genvarianten bauten sie in das Erbgut von Bakterien ein, um genetisch veränderte Formen des Eiweißes zu gewinnen.
Hans Groth
