Die Wälder und Straßenbäume in Europa haben ein neues Problem. Ein neuer Schädling droht, die Bäume zu befallen: der Asiatische Laubholz-Bockkäfer, der normalerweise nur in Japan, Korea und Südchina vorkommt. Die drei Zentimeter großen Insekten und ihre Larven fressen sich durch Weichholz-Bäume wie Ahorn, Rosskastanien und Pappeln. Die Weibchen beißen Gruben in die Rinden der Bäume und legen dort ihre Eier ab. Die geschlüpften Larven bohren sich dann in bis zu acht Millimeter breiten Gängen in das Holz hinein. Wenn viele Larven einen Baum befallen, wird der Stofftransport zwischen Wurzel und Krone unterbrochen – die Bäume sterben ab. In Deutschland wurde vor kurzem der erste Bockkäfer auf einem Lkw gefunden, der Steingut aus China geladen hatte, das in einfaches Laubholz verpackt war. Im österreichischen Braunau nahe der deutschen Grenze wurde das Tier ebenfalls entdeckt. Dort hat es sich bereits vermehrt. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig befürchtet, dass der Käfer jetzt wiederholt eingeschleppt wird und sich ausbreitet, da jedes Jahr 300 000 Container aus China allein in Deutschland eintreffen. Die BBA fordert deshalb schärfere Kontrollen an den europäischen Grenzen.
Hans Groth