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Snowboard mit Bremse

Allgemein

Snowboard mit Bremse

Schon so mancher Snowboarder hat sich bei einer Bruchlandung mit seinem Brett üble Blessuren zugezogen. Wissenschaftler am Eis-Forschungslabor des britischen Dartmouth College haben jetzt ein Snowboard mit eingebauter elektrischer Bremse entwickelt. Sie soll dem Snowboard einen Teil seines Schwungs rauben, wenn man zu schnell wird. Das Prinzip der Bremse ist simpel: Unter dem Snowboard sind Drähte angebracht, die an Plus- oder Minuspol einer Batterie angeschlossen sind und so an der gesamte Unterseite des Boards eine Folge von abwechselnd positiv und negativ geladenen Elektroden bilden. Die Bremswirkung beruht auf elektrischer Induktion im Schnee und Eis: Da die Elektroden an dessen Oberfläche entgegengesetzte elektrische Ladungen hervorrufen, ziehen Schnee und Eis das Snowboard an und erhöhen so die Reibung. Noch ein weiterer Effekt hilft bremsen: Aus der Oberfläche von Eis und Schnee ragen unzählige, wenige Mikrometer hohe Eisgrate. Kommt ein solcher Grat mit den Elektroden in Kontakt, fließt in ihm ein elektrischer Strom, der das Eis tauen lässt. Der Kontakt mit den Elektroden geht verloren: Das Eis gefriert wieder und haftet am Board. Das Snowboard wird langsamer. In Tests haben sich die Bremsen, die auch an Schuhsohlen oder in Autoreifen eingesetzt werden könnten, bewährt. Nächstes Jahr will ein Snowboard-Hersteller die Technik auf den Markt bringen.

Elektroden entschärfen die rasante Eis-Fahrt: Zum Bremsen induzieren sie entgegengesetzte Ladungen in der Eisoberfläche. Diese führen zu einer elektrostatischen Anziehung und erhöhen so die Reibung. Dazu kommt ein zweiter Effekt: Wenn die Elektroden in Kontakt mit scharfen Eisgraten kommen, fließt ein elektrischer Strom durch das Eis, der es schmelzen lässt – der Kontakt mit den Elektroden geht verloren. Folge: Das Eis gefriert wieder und haftet am Snowboard, das dadurch noch langsamer wird.

Hans Groth

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