Etwa drei Prozent aller Menschen leidet unter krankhaftem Schnarchen, dem so genannten obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom. Bei den Betroffenen kommt es während des Schlafes immer wieder zu Aussetzern der Atmung. Dadurch wird die Schlafqualität stark eingeschränkt – die Patienten sind tagsüber sehr schlapp und müde.
Schweizer Forscher um Milo Puhan von der Universität Zürich und Otto Brändli von der Züricher Höhenklinik Wald wiesen jetzt in einer Studie nach, dass das Spielen des australischen Blasinstruments Didgeridoo krankhaftes Schnarchen mildern kann. Die Idee war den Wissenschaftlern gekommen, als sie von einem Patienten erfuhren, der angefangen hatte, das Instrument zu spielen, worauf sich sein Zustand nach einigen Monaten verbesserte.
Puhan und Brändli teilten darauf 25 Menschen, die am Schlafapnoe-Syndrom litten, in zwei Gruppen auf, von denen sie die eine Didgeridoo spielen ließen. Diese Teilnehmer waren nach vier Monaten tagsüber deutlich wacher und schliefen nachts besser. Die Erklärung des Effekts ist laut Brändli relativ simpel: „Bei krankhaften Schnarchern sind die Muskeln, die die oberen Atemwege offen halten, schwächer ausgebildet. Und genau diese Muskeln werden durch die spezielle Atemtechnik beim Spielen des Didgeridoos stark beansprucht und intensiv trainiert.“