Nach den Skandalen um gefälschte Studien des südkoreanischen Stammzellenforschers Hwang Woo-Suk befürchtet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), dass in den Biowissenschaften weitere Betrugsfälle aufgedeckt werden. DFG- Präsident Ernst-Ludwig Winnacker hat daher die Wissenschaftsmagazine Science und Nature dazu aufgerufen, Lehren aus dem Fall zu ziehen. Dort waren die umstrittenen Ergebnisse veröffentlicht worden. Winnacker forderte die Fachjournalisten auf, Ergebnisse künftiger Studien vor der Publikation noch genauer als bisher zu überprüfen. Außerdem setzte er sich für eine funktionierende wissenschaftliche Selbstkontrolle in allen Ländern ein. Dazu gehörten unter anderem ein abgestuftes Gutachtersystem und ein unabhängiges Ombudsgremium.
Hwang Woo-Suk hatte im Mai letzten Jahres behauptet, auf den Patienten maßgeschneiderte embryonale Stammzellen herstellen zu können. Seine Studien hatten sich bei genauer Untersuchung jedoch als komplett gefälscht herausgestellt. Hwang selber bestreitet die Vorwürfe und bezeichnet sich als Opfer eines Komplotts.