Frauen, die regelmäßig zusammen sind, gleichen ihren Zyklus einander an. Verantwortlich dafür sind Pheromone – im Tierreich weit verbreitete Boten- und Lockstoffe. Das erbrachte eine Untersuchung der beiden Psychologinnen Kathleen Stern und Martha McClintock von der Universität Chicago.
Die Wissenschaftlerinnen sammelten den Achselschweiß verschiedener Frauen und bestrichen damit mehrere Tage lang immer wieder die Oberlippe von weiblichen Testpersonen. Resultat: Je nachdem, ob sich die „Spenderinnen“ vor oder nach dem Eisprung befanden, verschob sich der Zeitpunkt des Eisprungs der „Empfängerinnen“. Modellrechnungen der Forscherinnen zeigten, daß sich die Zyklen bei den meisten Frauen anglichen.
Damit ist erstmals ein direkter Beweis für die seit langem diskutierte Hypothese erbracht, daß Menschen für Pheromone empfänglich sind. Die Wissenschaftlerinnen sehen Chancen für praktische Anwendungen, zum Beispiel in der Empfängnisverhütung.
Ralf Butscher