Eine neue Form der Lichttherapie gegen Schuppenflechte erproben Hautärzte an der Universitätsklinik Frankfurt am Main. Standardbehandlung ist bisher die Bestrahlung mit UVA-Licht. Dabei erhält der Patient Psoralen, einen Wirkstoff, der die Haut strahlenempfindlicher macht. Die Schattenseite der Therapie: Sie erhöht das Risiko für Hautkrebs.
Für die Photosensibilisierung verwenden die Frankfurter nun Porphyrin, einen chemischen Verwandten des Blutfarbstoffs. Das Porphyrin kombinieren sie mit harmlosem Rotlicht statt mit UV-Strahlen.
“Wir haben bisher zwölf Psoriasis-Kranke mit dieser neuartigen photodynamischen Therapie heilen können”, sagt Privatdozent Dr. Wolf-Henning Boehncke, der zusammen mit Prof. Roland Kaufmann an dem Projekt arbeitet. “Während der Bestrahlung spürten die Patienten ein Brennen auf der Haut, sonst gab es keine unerwünschten Wirkungen.”
Wie der heilende Effekt zustande kommt, ist bisher nicht geklärt. Möglicherweise werden die bei der Psoriasis überaktiven Haut- und Immunzellen durch den Porphyrin-Stimulus im “Rotlicht-Milieu” gebremst, einige Zellen sterben vielleicht sogar ab, vermutet Boehncke.
Der Frankfurter Psoriasis-Experte: “Jetzt untersuchen wir, ob die Behandlung auch hilft, wenn sehr große Hautareale befallen sind.”
Nicola Siegmund-Schultze