Nicht nur rauchende Frauen, auch qualmende Männer gefährden die Gesundheit ihrer noch ungeborenen Nachkommen. Wissenschaftler am Hospital Research Center im kanadischen Toronto fanden in den Spermien von Rauchern deutlich mehr Schädigungen der Erbsubstanz DNA als bei Nichtrauchern.
Schuld an den Erbschäden sind vermutlich vor allem die im Rauch enthaltenen Benzopyrene, die zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen gehören. Sie werden im Körper umgebaut, lagern sich an die DNA an und verursachen dabei Mutationen in dem Erbmolekül.
Spermien sind für solche Mutationen besonders anfällig, da ihre Reparatursysteme für DNA-Schäden im Vergleich zu anderen Zellen nur schlecht funktionieren. Wie stark die Spermien geschädigt werden, hängt nach dieser Studie vor allem von der Zahl der täglich gerauchten Zigaretten ab. Bei mehr als 20 Zigaretten steigt das Risiko deutlich, aber der mutationsfördernde Effekt ist auch schon bei den Samen von Männern nachweisbar, die nur passiv inhalieren.
Ulrich Fricke