„Ob beim Ostereiersuchen oder auf intergalaktischen Reisen – mit meinem neuen Orientierungssystem wird sich niemand mehr verlaufen“, glaubt Diplom-Ingenieur Henrique Köhler (53). „Auf jeden Fall wird das Herumirren in fremden Städten ein Ende haben“, ist er überzeugt.
„Der Mensch hat eine natürliche Winkel-Orientierung“, sagt Köhler und meint damit einfache Richtungswechsel nach rechts oder links. Das nutzt er aus und teilt Städte wie ein Zifferblatt ein: 12 Uhr liegt im Norden, 6 Uhr im Süden. Den Mittelpunkt bildet ein zentraler Platz: in München ist es der Marienplatz. Relativ dazu lassen sich alle Punkte in der Stadt beschreiben: m6.21+3 bezeichnet die Theresienwiese, wo das Oktoberfest stattfindet. Sie befindet sich im Süden, also in Richtung 6 Uhr: m6. Die Entfernung vom Marienplatz beträgt etwa 2100 Meter: m6.21. Das letzte Glied gibt die genaue Position relativ zur Zentrallinie 6 Uhr an: m6.21+3.
Die bayerischen Behörden haben Köhler ein Testgelände zur Verfügung gestellt. Dort kann er der Frage nachgehen, wie weit die Maß Bier von der Position m11.56-7 entfernt ist, wenn man sich in einer Sackgasse befindet, deren Ausgang in Richtung Norden zeigt.
Henrique Köhler / Swantje Middeldorff