Zecken sind in Deutschland weit verbreitet, und vor allem die Art Ixodes ricinus ist Überträger der Borreliose und der für Menschen sehr gefährlichen Frühsommer-Hirnhautentzündung. Forscher der Universität Hohenheim wollen den kleinen Blutsaugern jetzt mit natürlichen Feinden zu Leibe rücken. Die Parasitologen und Biologen um Ute Mackenstedt haben dabei vor allem die deutsche Abart der Lagererz-Wespe im Auge. Aus den USA und Ostafrika ist bereits bekannt, dass das ein bis zwei Millimeter große Insekt Zecken, die sich in Rindern festgebissen haben, als Brutstätte für seine Eier benutzt. Schlüpfen die Wespenlarven, fressen sie die Zecken innerhalb weniger Tage quasi von innen her auf. Mit welcher Technik die Miniwespen auf die Zecken „angesetzt” werden sollen, ist den Forschern noch nicht klar. „Damit betreten wir absolutes Neuland”, meint Mackenstedt.
Wer Angst vor Wespen hat, kann beruhigt sein: Die Tiere sind für Menschen ungefährlich, da sie auf Zecken spezialisiert sind. Und sollte eine Gegend durch ihren Einsatz zeckenfrei sein, droht den Wespen ein ähnliches Schicksal wie ihren Opfern: Ohne Beute sterben sie.