Dem Physiker Eduard Arzt vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart ist der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft verliehen worden. Die Auszeichnung ist mit 50 000 Euro dotiert. Der Stifterverband würdigt damit die Arbeiten des 49-Jährigen auf dem Gebiet der klebstofffreien Verbindungen von Werkstoffen.
Arzt hatte mit seinem Team analysiert, wie Fliegen, Spinnen und Geckos auf glatten Oberflächen sicheren Halt finden und daraus spezielle Haftsysteme entwickelt. Die Laufflächen dieser Tiere sind mit feinsten Härchen überzogen, die sehr hohe Adhäsionskräfte besitzen. Je schwerer das Tier ist, desto feiner und zahlreicher sind die Härchen, wobei auch deren Form eine wichtige Rolle spielt. Arzt entwarf auf dieser Grundlage Kontaktflächen, deren Hafteigenschaften sehr gut sind und die sich je nach Bedarf exakt einstellen lassen.
Sein Verfahren hat große Bedeutung für die Industrie, da herkömmliche Verbindungstechniken wie Schweißen oder Kleben teuer sind. Außerdem lassen sich die fest verbundenen Bauteile bei Reparaturen oder einem späteren Recycling nur schwer trennen. Mit den Haftsystemen von Arzt können die Werkstoffe dagegen immer wieder gelöst und neu fixiert werden.