Japanische Wissenschaftler des Riken Brain Science Institute in Wako haben erstmals die für Alzheimer typischen Amyloidplaques im Gehirn von lebenden Mäusen sichtbar gemacht. Die verhärteten Proteinklumpen konnten bisher nur bei einer Autopsie nachgewiesen werden. Um sie in lebendem Gewebe zu erkennen, benutzten die Forscher um Takaomi Saido einen neuen Marker, der sich an die Amyloidplaques anhängt und von einem bildgebenden Magnetresonanztomographen visualisiert werden kann. Der Marker besteht aus einer Fluorform, die oft dem Trinkwasser zugesetzt wird und einer Verbindung, die sich an Amyloid bindet. Saido und sein Team scannten nach der Injektion mit dem Stoff fünf normale Mäuse und acht gentechnisch veränderte Tiere, die über alzheimerähnliche Plaques verfügten. Bereits geringe Mengen des Markers reichten bei den Genmäusen aus, um die Plaques sichtbar zu machen. Den Wissenschaftlern gelang es außerdem im Laborversuch zu zeigen, dass sich der Marker nicht nur in tierischem sondern auch auch in menschlichem Hirngewebe an das Amyloid bindet.
Das neue Verfahren der japanischen Forscher könnte es künftig ermöglichen, bei Menschen, die noch keine Alzheimer-Symptome zeigen, die Erkrankung zu diagnostizieren und entsprechend zu behandeln. Vorher müssen aber erst noch umfangreiche klinische Tests an lebenden Menschen durchgeführt werden.