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Kolchis – Die Schatzkammer Trojas ?

Allgemein

Kolchis – Die Schatzkammer Trojas ?
Der Kaukasus war der Gold- und Waffenlieferant der Bronzezeit. Die archäologische Erforschung Georgiens belegt enge Beziehungen zwischen Vorderasien und der Ägäis in der Bronzezeit. Die Legende vom „Goldenen Vlies“ hat darin wohl ihren Ursprung.

Die Archäologen haben nur wenige Schaufeln Erdreich abgetragen, da stoßen sie auf einen Kreis von gewaltigen Steinbrocken – acht Meter im Durchmesser. Im Zentrum liegt eine nicht geplünderte Grabkammer. Sie wurde, so rekonstruieren die Wissenschaftler später, von einem hölzernen, vierrädrigen Wagen vollständig ausgefüllt. In ihm hatte der Bestattete gelegen, unter dem Wagen waren kostbare Beigaben deponiert: Tongefäße, Waffen aus Bronze und Goldbleche. Um den Hals trug der Tote eine Kette mit Perlen aus den Schmucksteinen Karneol und Gagat.

Als der georgische Archäologe Prof. Konstantin Pizchelauri seinem deutschen Kollegen Günter Mansfeld den Fund zeigt, ist der Tübinger Frühgeschichtler elektrisiert: Niemals hätte der Wagengrab-Experte damit gerechnet, hier am Tqisbolo-Siedlungshügel in Ostgeorgien auf ein unversehrtes Wagengrab zu stoßen. Solche Gräber tauchen seit der jüngsten Steinzeit in ganz Europa auf: In ihnen wurde ein meist zerlegter Wagen, als Symbol für Macht und Reichtum, mitbeerdigt.

Das Wagengrab aus dem 17. Jahrhundert v. Chr. gibt Mansfeld nicht nur Auskunft über das Bestattungsritual der Mittleren Bronzezeit. Es inspiriert ihn auch zu einer Theorie über die Lebensweise der Bewohner von Tqisbolo im kaukasischen Finsterland: Das waren keine einfachen Bauern, sondern hochspezialisierte Waffenschmiede, die ihre Erzeugnisse bis ins ferne Troja exportierten.

Solche Funde machen deutlich: Die Völker im Gebiet des heutigen Georgien, das im Norden vom Großen und im Süden vom Kleinen Kaukasus begrenzt wird, führten kein isoliertes Dasein, wie man bislang annahm. Die Gebirgsketten behinderten weder friedliche Kontakte noch kriegerische Auseinandersetzungen mit den altorientalischen Kulturen der Assyrer und Urartäer im Süden. Richtung Nordosten dehnten sich die Beziehungen bis in die Steppen Eurasiens. Das Bild der frühen Bronzezeit-Kulturen im Kaukasus wird hauptsächlich aus zwei Quellen gespeist: Legenden und spektakulären archäologischen Einzelfunden:

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Keramik – vom dreiarmigen Vorratsgefäß bis zu Trinkschalen, mit geometrischen Mustern und mythischen Darstellungen. Terrakotten, die Widder, Hirsche und Schlangen darstellen. Waffen und Werkzeuge aus solide verarbeiteten Metallen. Vor allem jedoch Goldarbeiten, deren Vielfalt und Fülle beeindrucken: filigran gearbeitete Ohrringe und Halsketten, Siegelringe und Armreifen mit Widderköpfen – und goldene Diademe der feinsten Sorte.

Besonders die Goldfunde verraten, warum der Kaukasus seit der frühen Antike mit dem begehrten Edelmetall in Verbindung gebracht wird und zur Legende von der „Suche der Argonauten nach dem Goldenen Vlies“ inspirierte. Bereits im Altertum versuchte man, die Legende und ihre Symbole rational zu erklären. Über das Goldene Vlies schrieb der griechische Geograph Strabon um die Zeitenwende: „Man sagt, daß in ihrem Land (Kolchis) das Gold von den reißenden Bergflüssen heruntergeschwemmt wird und daß die Barbaren es mit Hilfe von durchlöcherten Wannen und wolligen Fellen gewinnen; dies soll der Ursprung des Mythos vom Goldenen Vlies sein.“

Doch hinter der Chiffre „Goldenes Vlies“ verbirgt sich mehr als eine Methode der Goldwäsche. Sie spiegelt Macht und Reichtum einer hochentwickelten Gesellschaft im östlichen Schwarzmeergebiet wider und schafft Verbindungen zu historisch greifbaren Zeiten – erklärt Prof. Othar Lordkipanidze.

Der große Mann der georgischen Archäologie hat sich seit Jahrzehnten dem Kolchisgebiet im westlichen Teil Georgiens verschrieben. „Die kolchischen Stämme kamen aus dem westlichen und zentralen Teil des Kleinen Kaukasus und gründeten ungefähr im 9. Jahrhundert v. Chr. entlang der Schwarzmeerküste und im Tal des Rion ihren Staat, der in urartäischen Quellen als ,Kolcha` bezeichnet wird“, erläutert der Archäologe.

Eine wichtige Rolle spielte dabei der fruchtbare Schlamm des Rion: Die Kolcher machten die Ufer des Flusses urbar, sie legten Kanalsysteme und Wassergräben an und verwandelten so die Sümpfe in Ackerland. Ihre Holzblockbau-Architektur – Häuser wie Wehrtürme – sind in den Bergen Swanetiens heute noch typisch.

Während also eine Kolchiskultur ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. gesichert ist, blieb bis vor kurzem umstritten, ob der Geschichte von der Argonautenfahrt ein historischer Kern zugrunde liegen könnte. Die Meerengen der Dardanellen und des Bosporus, die Ägäis und Schwarzes Meer miteinander verbinden, weisen unberechenbare gegenläufige Strömungen auf. Deshalb galt lange Zeit unter den Historikern und Archäologen die Ansicht: Die problemlose Fahrt durch die Meerengen wäre erst im 7. Jahrhundert v. Chr. möglich geworden, nachdem es die „Pentakanter“ gab – Schiffe mit 50 Rudern.

Die Argonauten-Sage sei deshalb nicht mehr als eine romantische Rückprojektion der fürs 8. vorchristliche Jahrhundert typischen Seefahrt in mythische Vorzeiten. Doch worin bestand dann das Verdienst der Argonauten, die schon in der Ilias erwähnt sind? Othar Lordkipanidze schlußfolgert: „Die einzige Erklärung: Jason und die Argonauten entdeckten den Weg zum Schwarzen Meer und damit zu dem bis dahin unerreichbaren Land Aia-Kolchis – eine große Heldentat.“ Metalle wie Gold und Bronze sowie Waffen und Werkzeuge – diese begehrten Güter lockten schon im 2. Jahrtausend die Mykener zur gefährlichen Fahrt ins Schwarzmeer.

Einen Beleg für diese These hat der englische Schriftsteller und Abenteurer Tim Severin geliefert. Nach Plänen eines Schiffshistorikers ließ er von griechischen Handwerkern den gängigen mykenischen Schiffstyp nachbauen. Diese 16 Meter lange Galeere verfügte nur über 20 Ruder und ein einfaches Rahsegel. Mit dieser „Argo“ machten sich die modernen Argonauten auf die Reise zum Kolchisgebiet im heutigen Georgien.

Am schwierigsten erwies sich die Dardanellen-Einfahrt. Mehrmals wurden die Abenteurer abgetrieben, bis sie mit Wind und Muskelkraft der starken Gegenströmung trotzten. Nur mühsam ging es durch den Bosporus; an der Schwarzmeerküste hingegen kamen sie kontinuierlich voran. An guten Tagen legte die Argo 30 bis 40 Kilometer zurück – knapp drei Monate benötigte das Team für die rund 1500 Seemeilen lange Strecke von der nordgriechischen Hafenstadt Volos bis zur Mündung des Rion ins Schwarze Meer.

Die Fahrt ins Schwarze Meer war also bereits im 15. Jahrhundert v. Chr. möglich. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um sporadische Visiten kühner Seefahrer oder Piratenexpeditionen, wie sie von den Geschichtsschreibern Thukydides und Strabon erwähnt werden. Als um 1200 v. Chr. die Ägäiskulturen zusammenbrachen, hörte diese Schiffahrt auf. Aber die Erinnerungen an diese Heldentaten und die Kunde vom fernen und reichen Kolchis lebten in den Erzählungen weiter. Als die Griechen im 8. und 7. Jahrhundert wieder erstarkten, nahmen sie die Schifffahrt ins Schwarze Meer erneut auf und besiedelten zahlreiche Küstenstriche des Schwarzmeeres.

Die archäologischen Spuren über die Handelskontakte zwischen der Ägäis und dem Kaukasus führen mittlerweile weit in die Frühzeit zurück. Zahlreiche Kaukasus-Funde – darunter Zinn und Gold – aus dem frühbronzezeitlichen Troja weisen auf intensive Beziehungen der beiden Regionen schon in der Epoche von 2500 bis 2200 v. Chr. hin.

Zu dieser Zeit wurden in Transkaukasien zahlreiche große Grabhügel, sogenannte Kurgane, aufgeschüttet. Noch heute prägen sie die Landschaft Geor- giens – besonders in Tälern, Schluchten und Vorgebirgen. Weil die ersten Grabhügel in der südgeorgischen Gebirgsregion „Trialeti“ erforscht wurden, nannten die Wissenschaftler diese Epoche „Trialeti-Kultur“. Doch die meisten Kurgane finden sich in Ostgeorgien. Nach neuesten Bestimmungen reichte ihre Hochzeit von 2500 bis 1800 v. Chr.

Obwohl die meisten Gräber im Laufe der Geschichte ausgeraubt wurden, stießen die Archäologen noch in unserem Jahrhundert auf unversehrte Beigaben: bronzene Pfeilspitzen, Schaftlochäxte und auch Dolche mit hölzernem Griff. Als Zeichen prunkvoller Bestattungsrituale gilt die „Mitbestattung“ von vierrädrigen Wagen. Zwei Exemplare sind im Archäologischen Museum in Tiflis ausgestellt: Die in ihrer hölzernen Substanz erhaltenen großen Räder, Achsen und Deichseln sind die ältesten weltweit.

„Leider kennen wir vorläufig nur die Gräber der Trialeti-Kultur“, bedauert Lordkipanidze. „Im Verbreitungsgebiet der Großkurgane finden wir nicht einmal Spuren von provisorischen Wohnstätten. Wir können kein vollständiges Bild vom Leben der Menschen zeichnen.“

Um so wichtiger ist die Entdekkung vielschichtiger Siedlungshügel im ostgeorgischen Alasanital. Dort begannen Günter Mansfeld und Konstantin Pizchelauri 1990 mit der Ausgrabung des Wohnhügels „Tqisbolo-gora“ („Der Hügel am letzten Wald“).

Obwohl der Berg erst zu einem Drittel abgetragen ist, haben die Archäologen acht Siedlungsphasen, die von der frühen Eisenzeit bis in die Mittlere Bronzezeit reichen, herausgearbeitet. Eine C-14-Analyse von Kohleresten der fünften Schicht deutet auf die Zeit um 1620 v. Chr., viele Keramikscherben in der sechsten Schicht belegten schließlich „Trialeti-Kultur“. Die tönernen Funde gehören zur jüngeren Trialeti-Epoche, deshalb, so ist sich Ausgräber Mansfeld sicher, „werden wir noch bis in die Frühe Bronzezeit kommen, zwei Drittel des Hügels sind ja noch nicht ausgegraben“. In den tieferen Schichten hoffen die Wissenschaftler, die 1000 Jahre älteren Gegenstücke zu den Handelsfunden aus dem Kaukasus im frühen Troja zu finden.

Doch obwohl die Archäologen in den bislang ältesten vier Schichten Vorratsgefäße, Waffen und Pfostengräben für Hauswände bargen, entdeckten sie keinerlei Hinweise auf landwirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner. Die Altertumsforscher wollten es genau wissen: Sie analysierten Bodenproben. Dabei fanden sie zwar Baum-, aber keine Getreidepollen – die Menschen von Tqisbolo waren offenbar keine Bauern.

Statt dessen stießen die Archäologen auf Obsidian in auffälliger Konzentration. Das Vulkanglas eignet sich hervorragend zur Herstellung von Schneidegeräten, Waffen und Schmuck. Die Forscher haben zwar nur etwa 20 Obsidian-Geräte pro Grabungskampagne gefunden, dafür um so mehr Abschläge – rund fünf Kilogramm.

Hochgerechnet auf die Siedlung heißt das: Annähernd 900 Kilogramm Obsidian-Abfall lagern im Boden. „Es muß sich um eine große Werkstatt, eine richtige Industrie gehandelt haben“, analysiert Mansfeld. Und weiter: Da nur wenige Obsidian-Geräte am Ort blieben, diente die Produktion wohl hauptsächlich dem Export.

Woher der Obsidian stammt, weiß der Archäologe auch: aus der Gegend des Trialeti-Massivs am Fuße der kaukasischen Bergkette. 1990 durfte Prof. Mansfeld als erster Westeuropäer dieses Gebiet bereisen. Damals hoffte er, Kupferminen zu finden, stieß jedoch stattdessen am Berg „Quiun-Dagi“ auf eine Schutthalde aus Obsidian.

Der Berg ist rund 160 Kilometer von Tqisbolo-gora entfernt. Daran mußte der Archäologe denken, als er das spektakuläre Wagengrab nordöstlich „seines“ Siedlungshügels fand. Am Grab interessierten Mansfeld weniger die Beigaben aus Karneol, Gagat-Schmucksteinen und Gold als der von zwei Rindern gezogene Wagen mit vier klobigen Rädern. Bisher wurden Wagen aus Gräbern entsprechend den Funden der sumerischen Stadtstaaten klar eingeordnet: zweirädrig – Kampfwagen, vierrädrig – Prozessionswagen. Doch im Kaukasus fanden sich weder Prozessionsaufbauten, noch stimmte das kulturelle Umfeld. Warum waren die Wagen denn so wichtig, daß sie dem Grab beigegeben wurden?

Mansfeld erinnerte sich an die schweren Lastkarren der Hallstatt-Zeit (8. bis 5. Jahrhundert v. Chr.) im heimatlichen Schwabenland, wo man die Wagen zum Transport schwerer Erze genutzt hatte. Damit war das fehlende Puzzlestück gefunden. Die kaukasischen Karren waren die Transport-Fahrzeuge, mit denen die bronzezeitlichen Kaukasier Obsidian und Erze vom entlegenen Trialeti-Massiv nach Tqisbolo brachten, um sie zu hochwertigen Gebrauchsgütern für den Export zu verarbeiten.

Die Ergebnisse der Grabungskampagne von Pizchelauri und Mansfeld haben Folgen: Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) werden die Universität Halle und eine Zweigstelle des Tübinger Troja-Projektes in Kachetien weitergraben. „Da außer Zweifel steht“, erklärt Troja-Grabungsleiter Prof. Manfred Korfmann, „daß Troja bereits im frühen 2. Jahrtausend Kontakte zur Schwarzmeer-Region hatte, wurde es Zeit, daß wir Frühgeschichtler unseren Blick von der Ägäis auf die Schwarzmeer-Region ausweiten.“ (Siehe bild der wissenschaft 12/1997, „Troja“.) Deshalb setzt er jetzt die Grabungen in Ostgeorgien am benachbarten Didi-gora fort.

Was die Archäologen interessiert: Wurde die erste Zinn-Bronze im Kaukasus hergestellt? Stammen die Goldschatz-Funde Schliemanns von hier? Vor allem jedoch: Wie weit waren die Kaukasier in der Technik? Das Rapier, ein schlankes Stoßschwert, die modernste Waffe in der Späten Bronzezeit, taucht sowohl im mykenischen Kulturkreis als auch im Kaukasus auf. War es von der Ägäis über Troja ans Schwarzmeer gelangt – oder war es umgekehrt?

Während um 1200 v. Chr. das Hethiterreich und die Ägäiskulturen zusammenbrachen, blieben der Metallreichtum und der Fernhandel des Kaukasus bis zum Ende des 1. Jahrtausends erhalten. „Waren die Kaukasus-Völker die Gewinner des mykenischen und hethitischen Untergangs?“ fragt Korfmann.

Antike Mordserie: Die Legende vom Goldenen Vlies

Wie die meisten Mythen wurde auch die Argonauten-Sage mündlich weitergegeben, bevor man sie schriftlich festhielt. Zahlreiche Literaten – unter anderen Homer, Hesiod, Aischylos, Euripides – schmückten die Kernhandlung mit immer mehr Details und in immer neuen Varianten aus. Um 250 v. Chr. verfaßte der griechische Dichter und Gelehrte Apollonios von Rhodos eine geschlossene und umfassende Darstellung des Stoffes – das vierbändige Epos „Argonautika“.

Die Argonauten-Legende bekam bei ihm eine Vorgeschichte: Demnach wurde der Widder mit dem Goldenen Vlies direkt aus der Götterwelt zu den Menschen geschickt, um den beiden Fürstenkindern Phrixos und Helle zur Flucht zu verhelfen. Denn die Verkünderin des Delphischen Orakels – von der Stiefmutter der Kinder bestochen – hatte den Tod der beiden gefordert. Auf dem Rükken des Widders flogen sie Richtung Schwarzes Meer, doch Helle stürzte ab und ertrank in der Meerenge zwischen Europa und Asien, die seitdem „Hellespont“ genannt wird. Phrixos erreichte das Land Kolchis, opferte den Widder und schenkte das Goldene Vlies dem dortigen Herrscher.

Die Rückholaktion der Argonauten – aus der kaukasischen Barbarei nach Griechenland -, soll durch dieses Vorspiel legitimiert werden. Sie ist zeitlich noch vor dem Trojanischen Krieg anzusiedeln, denn Homer schildert, daß einige Trojakämpen Söhne der Argonauten seien – unter ihnen Achill, Ajax und Odysseus. Den Anlaß für die Argonauten-Expedition stiftete ein Thronfolge-Streit: Dem griechischen Königssohn Jason wurde von seinem Stiefonkel Pelias die Krone verweigert. Erst sollte der Erbe das Goldene Vlies aus Kolchis holen – so hoffte Pelias den rechtmäßigen Thronfolger loszuwerden. Doch an der Expedition der „Argo“ beteiligten sich zahlreiche Helden sowie Herakles und die Göttin Athena. Die Argonauten kamen nach einigen Inselabenteuern durch den Bosporus, entlang der Schwarzmeer-Küste zum Königreich Kolchis. König Aietes verweigerte die Herausgabe des Vlieses, dessen Zauber den Wohlstand seines Landes wahrte. Um es zu bekommen, sollte Jason ein Stück Land mit feuerspeienden Stieren beackern und gegen die aus den dort gesäten Drachenzähnen erwachsenen Untiere kämpfen. Beides gelang ihm dank der magischen Kräfte der Königstochter Medea. Gemeinsam stahlen sie das Vlies. Auf der Flucht über die See tötete Medea ihren Bruder und warf ihn Stück für Stück über Bord, um Aietes zum Einsammeln der Leichenteile zu zwingen und so die Verfolgung zu verhindern.

Wieder in der Heimat übergab Jason zwar das Goldene Vlies dem Onkel, der jedoch räumte den Thron im Gegenzug nicht. Medea regelte das auf ihre Weise: Statt eines Verjüngungsmittels verabreichte sie Pelias Gift. Später, von Jason verlassen, tötete sie ihre gemeinsamen Kinder und die Braut des ungetreuen Helden.

Wolfgang Korn

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