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Die wunderbare Goldvermehrung

Allgemein

Die wunderbare Goldvermehrung

Eines schönen Tages kam Till Eulenspiegel in das Städtchen Schilda, dessen Bürger im ganzen Land bekannt waren für ihre große Weisheit. Er hatte nur noch einen einzigen roten Heller in seinem Geldbeutel, für den er sich beim Ochsenwirt einen Humpen Braunbier kaufte. Am Nebentisch saßen einige honorige Herren und machten sorgenvolle Gesichter. „Der Bau unseres neuen Rathauses war zu teuer. Das Stadtsäckel ist fast leer“, sagte einer von ihnen, worauf ein anderer erwiderte: „Wir könnten die Steuern erhöhen.“ „Dann wird man uns teeren und federn und aus der Stadt jagen“, sagte ein Dritter. Trübsinnig schweigend starrten die Herren in ihr Bier. Da trat Till Eulenspiegel an ihren Tisch. „ Zufällig habe ich mitangehört, welche Sorgen ihr habt. Geht morgen früh ins Rathaus, dann will ich euch verraten, wie man Geld auf schnelle und wunderbare Weise vermehren kann.“ Da war die Freude groß, und die Herren ließen Till Eulenspiegel die erlesensten Speisen und Getränke auftragen. Am nächsten Morgen versammelten sich die Ratsherren und Till Eulenspiegel im Ratssaal des neuen dreieckigen Rathauses. Eulenspiegel nahm ein Stück Kreide, nummerierte die Plätze des großen runden Tischs reihum durch und setzte sich auf den Platz mit der Nummer 1. Der Bürgermeister ließ sich zu seiner Linken auf dem Platz mit der Nummer 2 nieder, und die anderen Ratsherren nahmen auf den übrigen Sitzen Platz. Dann ließ Till Eulenspiegel das Stadtsäckel holen und verteilte die wenigen Dukaten, die sich noch darin befanden. Er gab sich selbst die meisten Goldstücke, der Bürgermeister zu seiner Linken bekam eines weniger und der Ratsherr, der links vom Bürgermeister saß, noch eines weniger. Und so ging das weiter, jeder Ratsherr erhielt einen Dukaten weniger als sein rechter Nachbar. Der Herr, der zu Till Eulenspiegels Rechten saß, hatte daher die geringste Zahl Goldstücke vor sich liegen. „Leiht mir dieses Geld. Ihr bekommt es nachher zurück“, bat Eulenspiegel. Die Ratsherren waren damit einverstanden. „Die Regeln für die Geldvermehrung sind ganz einfach“, erklärte Eulenspiegel. „Jeder, der von seinem rechten Nachbarn Goldstücke bekommen hat, gibt sofort danach seinem linken Nachbarn so viele Goldstücke, wie die Zahl sagt, die vor ihm auf dem Tisch geschrieben steht. Die Geldvermehrung ist in dem Moment abgeschlossen, wenn einer von uns nach einer Geldabgabe keinen einzigen Dukaten mehr hat. Hab ihr dies verstanden?“ Die weisen Herren nickten. Dann gab Till Eulenspiegel dem Bürgermeister ein Goldstück, und die Goldvermehrungsmaschine begann im Kreis zu laufen. Nach einiger Zeit rief einer der Ratsherren: „Mein Geld ist aus!“ „Seht Ihr, meine Herren, so kann man aus einem roten Heller viele goldene Dukaten machen“, sagte Till Eulenspiegel, der nun zehnmal soviel Geld hatte wie der Bürgermeister. Er zählte die Dukaten ab, die er sich aus dem Stadtsäckel geliehen hatte, gab sie dem Bürgermeister und steckte die restlichen Goldstücke in seinen Geldbeutel. Fröhlich pfeifend ging er seiner Wege, und die weisen Ratsherren aus Schilda waren klüger, aber ärmer geworden. Wissen Sie, wie viele Dukaten Till Eulenspiegel bei der wunderbaren Geldvermehrung gewonnen hatte?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 30. April 2010 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 04|10″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Juli-Heft 2010 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

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Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden ein Hauptgewinn und fünf Bücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hauptgewinn ist das Diadem 3,6 x 12 von Zeiss. Das leichte und lichtstarke Fernglas eignet sich ausgezeichnet für unterwegs. Kulturelle Events holen Sie damit nah heran, auch wenn Sie nicht in der ersten Reihe sitzen. Und mit dem eleganten Design können Sie sich auch in der Oper sehen lassen. Mehr unter: www.zeiss.de. Buchpreis ist das „Lexikon der verblüffenden Erkenntnisse“ von Jürgen Brater. Der promovierte Mediziner hat darin viele kuriose Tatsachen aus den Naturwissenschaften zusammengetragen. Bei der Lektüre der kurzweiligen Beispiele kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Wussten sie zum Beispiel, dass Fische seekrank werden können? Oder dass sich Blutflecken mit einer Schmerztablette entfernen lassen? Oder dass ein Krokodil weniger als ein Mensch isst? Oder dass Schwangere erneut schwanger werden können? Oder dass Quallen Menschen erschießen können? Mehr unter: www.fischerverlage.de

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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