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GEFÄHRLICHE BLUTSPENDE

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GEFÄHRLICHE BLUTSPENDE

Bei Bluttransfusionen haben viele Angst, sich ein Virus wie HIV einzufangen. Dabei droht die größere Gefahr aus einer anderen Richtung: Bei etwa einem von 10 000 bis 20 000 Patienten attackieren Antikörper aus dem Spenderblut die eigenen weißen Blutkörperchen, lassen sie verklumpen und verstopfen die winzigen Blutgefäße der Lunge. Es kommt zu einer „TRALI“, einer transfusionsassoziierten akuten Lungeninsuffizienz, die tödlich enden kann.

Bis vor Kurzem war unklar, worauf die Antikörper genau reagieren. „Deswegen gibt es bislang auch keine Möglichkeit, Spenderblut vorsorglich zu testen“, erklärt der Transfusionsmediziner Andreas Greinacher von der Universität Greifswald. Ihm und seinen Kollegen vom DRK-Blutspendedienst West in Hagen ist es nun gelungen, die Vorgänge aufzuklären. Demnach steht im Zentrum der TRALI-Reaktion eine Eiweißstruktur namens HNA-3a. „Dieses Antigen kommt bei 95 Prozent der Bevölkerung auf der Oberfläche bestimmter weißer Blutkörperchen vor“, sagt Greinacher. Problematisch wird es, wenn ein solcher Träger Blut von einem Nicht-Träger bekommt, der früher bereits in Kontakt mit dem Antigen gekommen war. „Meist sind das Frauen nach einer Schwangerschaft, deren Ungeborenes ein Träger war und deren Körper Antikörper gegen diese ihm unbekannte Struktur gebildet hat.“ Bei einer erneuten Blutübertragung reagieren dann diese Antikörper mit den HNA-3a-tragenden Blutkörperchen des Empfängers.

„Aktuell lautet daher die offizielle Empfehlung, Blutplasma von Frauen, die bereits schwanger waren, nicht zu verwenden“, berichtet Greinacher. Aber die neuen Erkenntnisse erlauben es jetzt, die Konserven gezielt zu untersuchen – einen entsprechenden Test will Greinacher noch in diesem Jahr auf den Markt bringen.

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