Die Hummel machte das Gespräch zunichte. Sie brummte zwischen dem digitalen Diktiergerät ICR-B180NX von Sanyo und dem Sprecher durch die anatolische Bergluft und machte die Sprache zum unerkennbaren Hintergrundgeräusch.
Freilich – der „High-Quality-Kommunikationspartner“ ist für derlei Freiluft-Aktionen nicht gebaut. Das unfreiwillige Rauschen sagt aber eine Menge über die hohe Empfindlichkeit des eingebauten Mikrofons aus. Daran ist nichts zu bemängeln – nur: Der Sprecher muss dicht und direkt ins Gerät sprechen, sonst speichert es ungefiltert alles, was drum herum an Geräuschen zu hören ist.
Ich hatte den Apparat auf eine Recherchefahrt mitgenommen, weil er drei für Reisende überaus verlockende Angebote macht: Er wiegt nur 85 Gramm, passt mit einer Größe von 38 mal 118 mal 22 Millimeter in jede Hemdtasche und hat eine Aufnahmedauer von sage und schreibe 17,5 Stunden in der niedrigsten und 2 Stunden in der höchsten Qualitätsstufe. Eine Erweiterung durch einen zusätzlichen Speicherchip ist möglich. Mit einem guten externen Mikrofon bewältigt das handliche Gerät auch eine kleine Konferenzrunde. Nach fast 4 Stunden Aufnahme und Wiedergabe in mittlerer Qualität waren die beiden Miniatur-Batterien noch nicht am Ende – man braucht also keinen Riesenvorrat an Energiespendern mitzunehmen.
Den eingebauten MP3-Player habe ich nicht ausprobiert, denn ich war schließlich dienstlich unterwegs. Daran erinnerte mich jeweils um 5.30 Uhr der eingebaute Wecker. Die Übertragung der aufgenommenen Gespräche in den PC war über den direkten USB-Anschluss problemlos. Mit rund 280 Euro ist dieses Top-Gerät nicht gerade billig, aber seinen Preis wert. Michael Zick