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Dreimal anders als erwartet

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Dreimal anders als erwartet

Moderne Dieselfahrzeuge sind Dreckschleudern, die Krebs erzeugen. Diesen Eindruck konnte man bekommen, nachdem Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium Anfang August eine Studie über die Krankheitspotentiale des Diesels vorstellten. „Im Prinzip ist der Diesel ein sehr umweltverträgliches Antriebskonzept“, erklärt dagegen Prof. Uwe Heinrich aus Hannover. „Es ist wichtig, daß die Autoindustrie darauf setzt.“ Jede Seite hat heute eben ihre Gefälligkeitsgutachter, werden Sie vielleicht sagen. Doch mit Heinrichs Statement verhält es sich anders. Schließlich entstand die zitierte Studie unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Aerosolforschung – jenes Instituts also, dessen Chef Heinrich ist. Stellt sich Heinrich gegen die Arbeiten seiner Mitarbeiter? Keineswegs: Er referiert die Untersuchungsergebnisse einfach differenzierter, als es die Politik tut. Die differenzierte Betrachtung ist auch stets Ziel unserer von großem Leserecho begleiteten bdw-Analysen. Thorwald Ewe, Redakteur für Technik, Umwelt und Chemie, recherchierte das Thema „Krank durch Dieselruß“ von Grund auf. Wenn Sie populistische Antworten erwarten, können Sie diesen Beitrag getrost überblättern. Wer sich jedoch Orientierung verschaffen will, dem sei die bdw-Analyse Dieselruß auf den Seiten 22 bis 27 bestens empfohlen. Wer glaubt, die Inka seien das einzige Kulturvolk, das Südamerika vor dem Einfall der Weißen emporgebracht hat, irrt gehörig. Langsam hebt sich der Schleier über den Vorfahren des Gottkönig-Volkes. Was Archäologen in den letzten Jahren zusammengetragen haben, bezeugt: Auch im Inka-Imperium ist der Geist nicht vom Himmel gefallen. Inzwischen gibt es Beweise für mehrere Vorläuferreiche – etwa die Valdivia-Kultur an der Küste von Ecuador. Deren planmäßig angelegte Großsiedlung Real Alto ist mindestens 5000 Jahre alt. Vor kurzem fanden Archäologen im bolivianischen Tiefland erstmals Spuren, die auf einen aufwendigen Totenkult hinweisen. Gräber, die eindeutig belegen, daß dort Jahrhunderte vor den Inka bereits Hochkulturen herrschten. Über die Anfänge der Kulturen in Südamerika berichtet unsere Titelgeschichte auf den Seiten 42 bis 59.

Um mit Bernhard Korte Schritt zu halten, muß man gut zu Fuß und wach im Geist sein. Doch auch wer über diese Eigenschaften verfügt, läuft Gefahr, vom Leiter des Bonner Forschungsinstituts für Diskrete Mathematik abgehängt zu werden. Dazu muß er noch gar nicht mal in die Mathematik eintauchen. Korte (Bild unten) ist auch mitten im Leben ein kraftvoller Tiger. So hat er schon vor Jahren als einziger in Bonn durchgesetzt, daß sein Institut nicht der Universitätsverwaltung unterstellt ist. Jetzt hat er dieser Stadt zu einem Museums-Highlight verholfen, um das sie der Rest der Republik beneiden muß. Sein „Arithmeum – rechnen einst und heute“ führt auf unorthodoxe Weise alte Rechenmaschinen und moderne Chips mit zeitgenössischer Kunst zusammen und katapultiert so ein gutes Stück Mathematik aus dem Elfenbeinturm. Welche Kraft hinter der Seele des Museums steckt, charakterisierte NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement bei der Eröffnung so: „Kortes energischer Elan hat uns alle ganz schön mitgerissen. Er hat renommierte und respektable Architekten verschlissen, bis er endlich zur Überzeugung kam, alles selbst am besten machen zu müssen.“ Mehr über das Arithmeum in „Zahlenrausch“ ab Seite 92.

Wolfgang Hess / Bernhard Korte

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