Selten genug kommt es vor, daß ein Buch informativ ist und spannend – und auch noch wunderschön anzuschauen. „Das Mammut“ ist eine solche Rarität.
Als Museumsführer konzipiert, führt das edel gestaltete Buch durch 40 Millionen Jahre Elefantengeschichte. Dabei weist es jedem Dickhäuter seinen Platz im Stammbaum zu, ohne mit trockener Systematik zu langweilen. Es fängt an bei den imposanten Hauerelefanten, erzählt von den tapirähnlichen Riesen- und Zwergelefanten, vom Wollhaarmammut und schließlich von den modernen Elefanten. Roter Faden ist die Struktur der Zähne, an der sich die wichtigsten verwandtschaftlichen Verhältnisse ablesen lassen.
Wie sahen die prähistorischen Giganten aus? Wie haben sie gelebt? Gespickt mit neuem und altem Wissen über Bau und Lebensweise der Tiere, werden nicht nur wissenschaftliche Theorien zur Diskussion gestellt, sondern die Dickhäuter auch zu neuem Leben erweckt. 128 Abbildungen, darunter zahlreiche kunstvolle Zeichnungen, helfen dem Vorstellungsvermögen auf die Sprünge. Ganz nebenbei werden dabei Evolutionsmechanismen erklärt – zum Beispiel, warum der Kopf der Elefanten so riesig ist und wozu sie einen Rüssel besitzen.
Im zweiten Teil des Buches geht es um das Wollhaarmammut und seine einstige Lebenswelt, dabei werden auch die sensationellen Funde von Mammutkadavern in Nordsibirien erwähnt. Schließ-lich wird diskutiert, weshalb das Mammut ausstarb und welche Rolle der Mensch dabei spielte.
Man merkt dem Buch seine museale Herkunft an – und das ist gut so.
Burkart Engesser, Oldrich Fejfar, Pavel Major DAS MAMMUT UND SEINE AUSGESTORBENEN VERWANDTEN Naturhistorisches Museum Basel 1996, 188 S., Fr. 42,-
Julia Thiele