Den Menschenaffen in Afrika gingen in den vergangenen 20 Jahren mehr als 200 000 Quadratkilometer Lebensraum verloren – die Fläche von vier Fußballfeldern pro Tag. Diese dramatische Entwicklung zeigt eine Studie von Wissenschaftlern um Jessica Junker vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Demnach ist der Lebensraum der Tiere im Untersuchungszeitraum besonders stark in den Regenwaldgebieten des Kongobeckens und im Westafrikanischen Küstenwald in Liberia geschrumpft.
Die Forscher weisen allerdings darauf hin, dass ein großer Teil schon vor den 1990er-Jahren zerstört wurde – etwa in Ost- und Westafrika. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Arten. Während mehr als die Hälfte des Lebensraums der Östlichen Gorillas vernichtet wurde, sind es bei den Schimpansen nur rund zehn Prozent. Das liegt an unterschiedlichen ökologischen Bedingungen wie Nahrungsvorlieben und Bedrohung durch Wilderer.
Für den Verlust der Lebensräume sind aber grundsätzlich vor allem der Straßenbau und die Umwandlung der Wälder in Palmölplantagen oder andere Monokulturen verantwortlich.