Das bisher älteste römische Militärlager in Deutschland haben Archäologen der Universität Mainz nachgewiesen. Es wurde während des Gallischen Krieges in den 50er-Jahren v.Chr. errichtet. Die etwa 26 Hektar große Anlage bei Hermeskeil, rund 30 Kilometer südöstlich von Trier, war zwar bekannt, aber über ihre Bedeutung waren sich die Experten uneins.
Jetzt konnten die Wissenschaftler um Sabine Hornung durch gezielte Ausgrabungen und Vermessungen den Zweck der Befestigung klären. Unter anderem legten sie eines der Tore des Lagers frei. Dort fanden sie zahlreiche Schuhnägel, die typisch für die Sandalen römischer Soldaten waren.
Anhand der Größe und Form der Nägel und mithilfe zusätzlicher Scherben von Tongefäßen gelang schließlich die Datierung. Die Anlage bot offenbar Platz für mehrere Tausend Soldaten und war in unmittelbarer Nachbarschaft zu der spätkeltischen Siedlung Hunnenring gebaut worden. Hier lebte der keltische Stamm der Treverer, der gegen die römischen Eroberer vergeblich Widerstand leistete. Sabine Hornung hält es für ziemlich wahrscheinlich, dass dieser Widerstand von dem Hermeskeiler Militärlager aus gebrochen wurde.