Einen kostengünstigen Funksensor, der Lecks in Wasserleitungen aufspüren soll, haben Forscher um Peter Lange vom Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT in Itzehoe entwickelt. Das Problem ist, dass zwischen 20 und 40 Prozent des Frischwassers nicht beim Verbraucher ankommen, sondern wegen undichter Rohre im Boden versickern. Zwar gibt es High-End-Chips, mit denen die Löcher ausfindig gemacht werden können, doch sie kosten zwischen 1000 und 2000 Euro pro Stück. Das ist viel zu teuer, um mit ihnen ganze Leitungssysteme auszustatten. Der neue Sensor kostet dagegen maximal 100 Euro.
Der 2,7 mal 7 Millimeter große Chip wird in den Leitungen in Fließrichtung des Wassers angebracht. Sein Herzstück sind zwei Heizdrähte, die hintereinander auf einer Membran sitzen. Die Drähte werden mit Strom aus langlebigen Batterien auf eine konstante Temperatur von 50 Grad Celsius erwärmt. „Um diese Temperatur im kalten Wasser zu halten“, erklärt Lange, „benötigt der vordere Draht mehr Strom als der hintere, der ja quasi im ‚ Windschatten‘ liegt.“ Aus der Stromdifferenz lassen sich dann die Fließgeschwindigkeit und die Wassermenge in den Rohren ermitteln. Strömt an einer Stelle weniger Wasser langsamer durch die Leitung, lässt dies auf ein Leck schließen. Die Messergebnisse können per Funk oder Handy abgefragt werden. Erste Tests mit den Sensoren verliefen erfolgreich.