Sternexplosionen machen viel Staub. Was Astronomen seit Langem vermuten, hat das Spitzer-Weltraumteleskop mit seiner hochempfindlichen Infrarotkamera am Beispiel des 11 000 Lichtjahre entfernten Supernova-Überrests Cassiopeia A nun bestätigt. In dem Trümmernebel steckt so viel Staub, dass er für die Bildung von über 10 000 Planeten der Masse unserer Erde ausreichen würde. „Der Staub entstand wenige Tage bis einige Hundert Tage nach der Supernova, als sich das ins All gesprengte Gas stark genug abgekühlt hatte“, sagt Takashi Kozasa von der japanischen Hokkaido-Universität. Die Spitzer-Aufnahmen konnten die Zusammensetzung des Staubs genauer charakterisieren. Nachweisen ließen sich Proto-Silikate, Siliziumdioxid, Eisenoxid, Pyroxen, Kohlenstoff und Aluminiumoxid. Staub, die Voraussetzung für die Planetenentstehung, ist heute im All relativ weit verbreitet. Aber kurz nach dem Urknall gab es noch keinen Staub, da die in ihm enthaltenen schweren Elemente erst in den Sternen erbrütet und mit Sternexplosionen ins All geblasen wurden.
Es gibt im All noch andere Staubquellen, wie ein internationales Astronomenteam um Ciska Markwick-Kemper von der University of Manchester jetzt ebenfalls mit dem Spitzer-Teleskop herausfand. Fündig wurden die Forscher in der Umgebung von supermassereichen Schwarzen Löchern. Die Wissenschaftler entdeckten im „Wind“ des Quasars PG2112+059 in einer acht Milliarden Lichtjahre fernen Urgalaxie die spektralen Signaturen des Weltraumstaubs.