Rote Feuerameisen töten ihre Königin, wenn sie die falschen Gene besitzt. Mit dieser Entdeckung haben die Zoologen Laurent Keller und Kenneth Ross von den Universitäten Lausanne und Georgia erstmals gezeigt, daß es Gene gibt, die manche Individuen so auffällig machen, als hätten sie einen grünen Bart. Der Soziobiologe Richard Dawkins von der Universität Oxford hatte solche Gene bereits vor über 20 Jahren in seinem vieldiskutierten Bestseller „Das egoistische Gen“ postuliert.
Dawkins zufolge sind weder Populationen noch Individuen die treibende Kraft der Evolution, sondern vielmehr „egoistische“ Gene, die alles daran setzen, sich möglichst stark zu verbreiten. Daher sollen sie das Individuum tendenziell so steuern, daß es tendenziell Artgenossen mit den gleichen Genen fördert, andere dagegen benachteiligt. Am besten funktioniert das, wenn die Gene auch von außen erkennbar sind.
Im Staat der Roten Feuerameisen ist es vermutlich ein Duftstoff, der von den „Grünbart“-Genen erzeugt wird: Reibt sich eine Arbeiterin an einer falschen Königin, so wird sie plötzlich heftig attackiert.