Das glaube ich nicht
Eine Minikamera, die ferngesteuert im Körper agiert, haben deutsche und britische Forscher gemeinsam mit dem israelischen Hersteller Given Imaging entwickelt. Maßgeblich beteiligt waren dabei Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT in St. Ingbert um Frank Volke.
Schon seit ein paar Jahren gibt es pillengroße Kameras, die von den Patienten geschluckt werden und Aufnahmen vom Inneren des Darms machen, um Blutungen oder Geschwüre zu erkennen. Dazu funken die Winzlinge ihre Daten an ein Empfangsgerät, wo sie zur späteren Auswertung gespeichert werden. Doch diese Kameras sind nicht dazu geeignet, Speiseröhre oder Magen zu untersuchen. Da sie nämlich schon nach drei bis vier Sekunden auf der unteren Magenwand auftreffen, können sie nur sehr wenige Bilder machen. Daher mussten die Patienten bisher für solche Untersuchungen ein relativ dickes Endoskop schlucken.
Die neue Kamerapille dagegen kann mit einer Magnet-Fernsteuerung gezielt in der Speiseröhre oder vor der Magenwand auf- und abbewegt, gedreht oder gestoppt werden. Die Fernsteuerung ist etwa so groß wie eine Tafel Schokolade und wird vom Arzt an den Körper des Patienten gehalten, um die Kamera von außen zu manövrieren. Volke rechnet damit, dass das Gerät in spätestens fünf Jahren marktreif ist. Erste Tests im Eigenversuch waren bereits erfolgreich.
