Kann man als Privatperson für eine Grippe-Pandemie vorsorgen?
Kaum. Es wird empfohlen, Vorräte für 14 Tage anzulegen, um sich im Fall einer Erkrankung selbst versorgen zu können. Ansonsten ist die Vorbereitung auf eine Pandemie eine klassische Aufgabe für das Gemeinwesen.
Sollte man sich vor Anbruch des Winters impfen lassen? Oder gilt das nur für bestimmte Risikogruppen?
Wir empfehlen die Impfung für die gesamte Bevölkerung. Möglicherweise bietet die normale Grippe-Impfung bei einer Pandemie einen partiellen Schutz gegen schwere Verläufe. Das lässt sich aber nicht genau vorhersagen.
Spricht etwas dagegen, dass ich mir zu Hause einen Vorrat an Grippe-Medikamenten wie Tamiflu oder Relenza anlege?
Ich sehe das kritisch. Denn die Indikation, das Medikament einzunehmen, muss ein Arzt stellen. Es wäre problematisch, wenn hochwirksame Medikamente einfach so angewendet würden. Etwa wenn jemand einen grippalen Infekt hat und denkt, es sei die Grippe. Dann gibt es mehrere negative Effekte: Das Mittel wirkt nicht. Er hat vielleicht Nebenwirkungen. Und es werden Resistenzen gefördert.
Sie befürchten nicht, dass die öffentlichen Vorräte zu knapp werden?
Es ist schon denkbar, dass es zu einem Engpass kommt. Trotzdem: Ich sehe mehr Nachteile als Vorteile in einem persönlichen Arzneivorrat.
Fühlen Sie sich für den Fall der Fälle ausreichend vorbereitet?
Ja. Hier in Stuttgart haben wir früh mit der Pandemie-Planung angefangen. Und wir haben sie abgeschlossen.
Wer wird dann Ansprechpartner für die Bürger sein?
Wir verwenden das Stuttgarter Bürgertelefon als Grippe-Hotline. Und es wird Informationen im Internet geben.