Gerade unter den beliebtesten Schülern verhalten sich überdurchschnittliche extrem asozial. Zu diesem überraschenden Schluß gelangten Philip C. Rodkin von der Duke University und seine Mitarbeiter. Sie untersuchten das Prestige von mehr als 450 Viert- bis Sechstklässlern in den USA und fanden: Ein Drittel der Schüler, die übereinstimmend von ihren Mitschülern, ihren Lehrern und von sich selbst als besonders hochgeschätzt bezeichnet wurden, zeigten ein unverkennbar aggressives und unkooperatives Verhalten. Dieser Status-Vorteil scheint sich häufig bis ins Erwachsenenalter zu halten. „Viele Führungspersönlichkeiten fallen auf durch aggressive Sprache und Manipulationen. Sie werden wohl nicht geliebt, aber sie sind trotzdem mächtig, angesehen und erfolgreich“, sagt Rodkin.
Rüdiger Vaas