In alten Fabeln über die Herkunft wertvoller Smaragde steckt ein wahrer Kern. Bislang waren nur Minen im heutigen Kolumbien, Ägypten und Österreich bekannt, aber indische Händler berichteten im 16. Jahrhundert auch von asiatischen Fundstellen. Gaston Guiliani vom französischen Zentrum für Petrographie und Geochemie in Nancy und sein international zusammengesetztes Kollegenteam haben diese Gerüchte nun mit Hilfe von Isotopen-Messungen für wahr befunden. Anhand des Isotopen-Verhältnisses von Sauerstoff-18- zu Sauerstoff-16 in Mineralien konnten die Forscher beweisen, daß einige berühmte Smaragde aus Afghanistan und Pakistan stammen und über die Seidenstraße transportiert wurden. Edelsteine in der Krone des französischen Königs Ludwig IX. aus dem 13. Jahrhundert kommen dagegen aus Österreich. Als nächstes möchten die Geochemiker die Herkunft von Rubinen und Saphiren aufklären.
Rüdiger Vaas