Mit einem dreidimensionalen Barcode wollen britische Wissenschaftler des National Physical Laboratory in Teddington bei London künftig wertvolle Gegenstände wie Gemälde oder Diamanten vor Fälschung und Diebstahl schützen. Dazu hat das Team um David Mendels einen Siliziumwürfel mit einer Kantenlänge von 30 Mikrometer (Tausendstel Millimeter) konstruiert. Er ist mit einer 100 Nanometer (Millionstel Millimeter) dünnen Schicht aus dem durchsichtigen Kunststoff Polymethylmethacrylat überzogen. In die Beschichtung graviert ein Elektronenstrahl-Lithograph 90 000 winzige Quadrate ein. Bei dieser Technik wird eine Oberfläche mit Elektronen beschossen, um dort extrem kleine Strukturen zu erzeugen. Das Verfahren ermöglicht es, jedes der Quadrate auf dem Würfel in bis zu fünf verschiedenen Tiefen anders zu positionieren und so einen einzigartigen und nahezu unknackbaren Code zu generieren. Dieser kann nur unter dem Elektronenmikroskop wieder ausgelesen werden. Der Würfel wird entweder auf das zu schützende Objekt aufgeklebt oder in die Leinwand eines Bildes eingewebt. Mendels geht davon aus, dass der neue Schutzmechanismus knapp drei Euro kostet, wenn er in Massenproduktion hergestellt wird. Erste Anfragen von Diamantenhändlern liegen bereits vor.
Erde|Umwelt • Technik|Digitales
Nanowürfel im Rembrandt17. Januar 2006
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