Elf Milliarden Lichtjahre entfernt befindet sich die Galaxie MG J0414+0534, in der Astronomen Wasser-Moleküle entdeckt haben. Das gelang ihnen mit dem 100-Meter-Radioteleskop bei Effelsberg und anschließenden Beobachtungen mit den 25-Meter-Antennen des Very Large Array in New Mexico. Das zuvor fernste bekannte Wasser im All befindet sich in einer Galaxie mit einer Distanz von sieben Milliarden Lichtjahren.
MG J0414+0534 enthält einen Quasar – ein feuriges Zentrum, in dem Materie in ein supermassereiches Schwarzes Loch stürzt. In seiner Umgebung werden Teilchen zu einem „Jet“ gebündelt und ins All geschossen. In diesem Jet haben Violette Impellizzeri und ihre Kollegen vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn die kohärente Strahlung eines Wasser-Masers beobachtet, der radioastronomischen Entsprechung eines natürlichen Lasers. Aufgrund der Ausdehnung des Weltraums hat sich die Frequenz der Strahlung in den letzten elf Milliarden Jahren von 22,2 auf 6,1 Gigahertz verringert. Sie stammt aus einer Zeit, als unser Universum nur ein Sechstel so alt war wie heute.
Dass der Wasser-Maser überhaupt entdeckt werden konnte, verdanken die Astronomen dem schon von Albert Einstein beschriebenen „Gravitationslinsen-Effekt“ durch eine Vordergrundgalaxie, die das Wasser-Signal um das Tausendfache verstärkte.