Wenn es nach dem Willen japanischer Forscher geht, werden sich auf den Äckern ihrer Inseln bald futuristisch anmutende Gestalten tummeln, die scheinbar mühelos schwerste Lasten heben und stundenlang in gebückter Haltung Feldfrüchte aus der Erde ziehen. Die bizarre Vorstellung beruht auf der Entwicklung eines Roboteranzugs für Bauern. Shigeki Toyama von der Universität für Landwirtschaft und Technologie in Tokio hat den Hightech-Erntehelfer vor Kurzem der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gedacht ist der Anzug vor allem für ältere Landwirte, die in den Bergen auf kleinen, für maschinelle Bewirtschaftung nicht geeigneten Feldern arbeiten müssen. „Über zwei Drittel unserer Bauern sind 60 Jahre und älter“, erklärt Toyama, „und die Arbeit fällt ihnen immer schwerer.“
Der Roboteranzug ist mit 8 Motoren und 16 Sensoren ausgestattet. Je nach eingestelltem Programm entlastet beziehungsweise unterstützt der Anzug bestimmte Gelenkpartien und hilft seinem Träger, unbequeme Haltungen über längere Zeit hinweg einzunehmen. Auch das Anheben eines Gewichtes wird damit zum Kinderspiel: Beim Tragen eines Sacks, der zehn Kilogramm wiegt, übernimmt das Exoskelett die Hälfte der Last. Noch wiegt der Roboteranzug rund 20 Kilogramm. Doch bis zur Marktreife in drei Jahren will Toyama das Gewicht deutlich reduzieren.