Über die Stabilität eines Knochens sagt die Knochendichte wenig aus. Diese These vertritt Terence Wilkin von der University of Plymouth.
Derzeit gilt die Knochendichte als wesentlicher Parameter für die Osteoporose-Prävention. Mit zunehmendem Alter nimmt die Dichte der Knochen ab, deren Umsatzrate jedoch zu. Und sie sieht der britische Wissenschaftler als entscheidend für die Bruchfestigkeit der Knochen an. Seinen Befund erhärten Ergebnisse aus der vorbeugenden Behandlung von Frauen gegen Osteoporose. Obwohl Medikamente die Dichte der Knochensubstanz lediglich um fünf bis acht Prozent erhöhten, sank die Bruchanfälligkeit um die Hälfte. Wilkin erklärt dies damit, daß die Mittel gleichzeitig die Umsatzrate der Knochen um bis zu 80 Prozent herabsetzten. Daraus könnte sich eine neue Chance für die Osteoporose-Behandlung ergeben, denn die Umsatzrate ist leichter durch Medikamente zu beeinflussen als die Knochendichte.
Rüdiger Vaas