Seine Arme und Beine kann Richard Zweifel (30) seit einem Motorradunfall nicht mehr bewegen. Deshalb hat er sich eine Umgebung geschaffen, die er mit der Kraft seiner Lungen beherrscht. Gemeinsam mit einem befreundeten Elektroingenieur hat der gelernte Schreiner ein Gerät entwickelt, mit dem er über einen Blaseschlauch seinem Telefon Leben einhauchen kann. Dafür wurde Zweifel auf der Internationalen Ausstellung für Ideen, Erfindungen und Neuheiten in Nürnberg mit einer Goldmedaille für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. Sein patentiertes „EasyTel“ wurde mittlerweile 40mal verkauft.
Zweifel hat sich schon die nächsten Geräte vorgenommen: Mittlerweile kann er seine Stereoanlage oder seinen Fernseher über ein Kontrollgerät mit seiner Puste einschalten – sogar die Maus an seinem Computer klickt beim Ausatmen. „Blasen kann so ziemlich jeder, auch bei noch so starker Behinderung“, sagt Zweifel. Aber die Erfindung helfe auch Menschen, die etwa nur einen Arm einsetzen können. Der ließe sich dann noch für etwas anderes gebrauchen. „Einmal ist einer Frau mit Multipler Sklerose das EasyTel runtergefallen“, berichtet Zweifel. „Sie ist sofort zu uns gekommen und hat gesagt: ‚Bitte reparieren Sie es schnell, ich kann ohne es nicht mehr leben.“
Richard Zweifel / Christina Berndt