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David Bohm (1917–1992) gehört

Allgemein

David Bohm (1917–1992) gehört

David Bohm (1917–1992) gehört zu jenen Physikern, die den Nobelpreis verdient, aber nicht erhalten haben. Das lag auch an persönlichen Anfeindungen und einem tragischen Lebenslauf. Weil Bohm sich in den fünfziger Jahren ernsthaft mit kommunistischen Ideen beschäftigte, nahm ihm die hysterische McCarthy-USA den Pass ab, so dass er sich gezwungen sah, aus dem Land zu fliehen. Deswegen und auf Grund vehementer und oft unfairer Kritiken renommierter Physiker-Kollegen wie Wolfgang Pauli und Robert Oppenheim („wenn wir Bohm nicht widerlegen können, müssen wir ihn ignorieren“) geriet Bohms Arbeit in Misskredit. Selbst vor einigen Jahren in Deutschland wurden Forschungsanträge zur Bohm’s chen Mechanik noch abgelehnt oder gar bekämpft. Auch Bohms ans Esoterische grenzende Spekulationen über eine „implizite Ordnung“ in den siebziger und achtziger Jahren sowie sein enger Kontakt mit dem indischen Guru Krishnamurti wurden ihm übel ausgelegt. Zudem waren die Artikel von 1952 wegen des Quantenpotenzials teils etwas obskur formuliert – selbst Bohm fand es „ziemlich seltsam und arbiträr“. Aber man könne dies ignorieren, empfiehlt Detlef Dürr, „denn es verzerrt den wahren Kern der Bohm’schen Mechanik – insofern sind wir heute weiter.“

Bohm war nach der Flucht aus den USA 1951 bis 1955 Professor in São Paulo, Brasilien, lebte dann in Israel, wo er mit seinem Studenten Yakir Aharonov 1959 den „Aharonov-Bohm-Effekt“ entdeckte, und forschte ab 1961 am Birkbeck College in London. Unter der fehlenden Anerkennung litt er bis zu seinem Tod.

Die Bedeutung von Bohms Arbeit wurde drei Jahrzehnte lang hauptsächlich von John Bell verteidigt. Der Physiker am Kernforschungszentrum CERN, der 1990 starb, war ein kluger Kritiker der orthodoxen Quanten-Interpretation und verfasste 1964 die entscheidende theoretische Arbeit zur – deshalb dann auch experimentell nachweisbaren – Nichtlokalität in der Quantenphysik.

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