Die meisten Ernährungswissenschaftler sagen, dass Essgewohnheiten die Entstehung von Krebs beeinflussen können. Unter anderem galten bisher der regelmäßige Konsum von Obst und Gemüse als Möglichkeit, das Krebsrisiko zu senken. Doch eine US-Studie von Forschern der Harvard School of Public Health in Boston kommt jetzt zu einem ganz anderen Ergebnis. Danach kann Grünzeug zwar die Gefahr von Herzkreislauf-Erkrankungen reduzieren, vor Krebs schützt der Verzehr jedoch nicht. Die Mediziner um Walter Willett hatten über 15 Jahre lang die Essgewohnheiten und Krankengeschichten von 72 000 Krankenschwestern und 38 000 Ärzten verfolgt. Bei denjenigen, die täglich fünf oder mehr Portionen Obst und Gemüse verspeisten, reduzierte sich das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung um zwölf Prozent. Dabei wirkten sich grünblättrige Gemüsesorten und Salate besonders positiv auf die Stärkung des Herzens aus. Überraschenderweise konnte Willett jedoch keinen generellen Krebsschutz nachweisen. Lediglich in wenigen Einzelfällen ließ sich ein Zusammenhang herstellen (siehe „medinfo“, S. 32). So bekamen männliche Raucher, die viel Broccoli, Blumenkohl, Weißkohl und Kresse aßen, weniger oft Blasenkrebs als Studienteilnehmer, die Fleisch vorzogen. Willett meint daher, dass die krebsprotektive Wirkung von Obst und Gemüse bisher möglicherweise überschätzt wurde.
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Gemüse schützt kaum vor Krebs15. März 2005
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