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Als am 13. August 2004 die Olympischen

Allgemein

Als am 13. August 2004 die Olympischen

Als am 13. August 2004 die Olympischen Sommerspiele in Athen eröffnet wurden, hatten ein paar Dutzend Berliner die Gelegenheit, das Medienereignis live unterwegs auf ihrem Mobiltelefon zu verfolgen. Sie nahmen teil an einem Pilotversuch zum Fernsehen per Handy. Drei Monate lang konnten die Tester TV-Bilder, die von zwei Sendemasten am Alexanderplatz und auf dem Schäferberg ausgestrahlt wurden, auch unterwegs empfangen und auf dem Display ihres Telefons anschauen.

Dazu nutzten sie eine Technologie mit dem kryptischen Namenskürzel DVB-H. Die Abkürzung steht für „Digital Video Broadcasting – Handheld“ und damit für eine digitale Übertragungstechnik, die sich eng an das terrestrische digitale Fernsehen (DVB-T) anlehnt, das in einigen Regionen bereits zu empfangen ist und in den nächsten Jahren Schritt für Schritt in ganz Deutschland eingeführt werden soll. Diese Technologie ermöglicht es, TV-Programme per Antenne mit einer hohen Bild- und Tonqualität auszustrahlen und zu empfangen.

Damit sich die digitale TV-Technik auch auf kleinen, tragbaren Geräten wie Handys und Taschencomputern (PDA) nutzen lässt, muss sie allerdings an deren besondere Anforderungen angepasst werden. So werden die mobilen Empfänger – anders als der Fernsehapparat zu Hause – per Akku betrieben. Die verfügbare elektrische Energie ist daher begrenzt. Um zu verhindern, dass der Akku beim Fernsehen unterwegs zu schnell schlapp macht, müssen technische Tricks bei Übertragung und Empfang der TV-Signale für einen niedrigen Stromverbrauch sorgen. Dazu soll beispielsweise eine Automatik sorgen, die einzelne Funktionsmodule des Mobiltelefons abschaltet, solange sie nicht gebraucht werden. Da das Display eines Handys oder PDAs weitaus kleiner ist als ein gewöhnlicher Fernsehbildschirm, genügt es außerdem, die TV-Bilder mit einer deutlich abgespeckten Auflösung auszustrahlen und abzuspielen.

Auch das so genannte Time-Slicing-Verfahren bei der Datenübertragung drosselt den Energiebedarf: Anders als beim herkömmlichen digitalen Fernsehen werden die TV-Programme für den mobilen Empfang nicht kontinuierlich übertragen, sondern in zahlreiche kleine Datenpakete aufgeteilt, die stoßweise auf das Telefon gesendet werden. Das verringert die Zeitdauer, während der das Handy Daten empfängt – und dabei Strom verbraucht. Daneben verbessert das Time-Slicing auch die Stabilität des Empfangs. Das ist vor allem wichtig, wenn man – zum Beispiel während einer Fahrt im Auto oder Zug – zwischen den Einflussbereichen verschiedener Sendestationen wechselt.

Beim Berliner Pilotversuch im Sommer 2004 verwendeten die Testpersonen Prototypen eines fernsehtauglichen Handys von Nokia. Voraussichtlich 2006 will der finnische Konzern ein erstes kommerzielles TV-Telefon anbieten. Auch andere Hersteller wie Samsung und NEC tüfteln an entsprechenden Geräten. Auf ihnen wird man per DVB-H nicht nur Videoclips und TV-Sendungen empfangen können, sondern auch Internet-Seiten, Spiele und Updates für die Betriebssoftware des Telefons können dann auf diesem Weg aufs Handy gelangen. Ralf Butscher

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