Wenn homosexuelles Verhalten weder als Verbrechen noch als Krankheit gelten soll – beides sind Verabredungen und keine objektiven Kategorien –, wird daraus nicht automatisch Normalität oder Gesundheit! Es gibt außer Verbrechen und Krankheit auch noch so etwas wie „schlechten Stil“.
Wenn es stimmt, daß die Zahl der Deutschen zunimmt, die Homosexualität „unmoralisch“ finden, könnte damit genauer „ stillos“ gemeint sein – eine Reaktion auf die aggressive Öffentlichkeitsarbeit der „Verbands-Schwulen“. So empfinde ich zum Beispiel den Begriff „homophob“ als Zumutung. Man teilt die Menschen ein in homophile und homophobe, das Stigma wird einfach der Mehrheit aufgeladen und jede Diskussion abgewürgt. So einfach darf man den Spieß der Spießer nicht umdrehen!
Das Ekel-Thema hätte man leicht noch vertiefen können, dann wäre aber eine andere Weltkarte herausgekommen (Karte „ Homosexualität: Hier gestattet, da geahndet“ auf S. 71, Anm. d. Red.). Wo Menschenrechte Verfassungsrang haben und Homosexuelle straffrei bleiben, sind sie noch lange nicht gesellschaftlich akzeptiert oder auch nur ihres Lebens sicher. Man braucht nur die Frage aufzuwerfen, wo sie heute als Bürgermeister oder Staatsoberhaupt vorstellbar sind.
Auch ein Blick in die Antike wäre erhellend. Es gab damals noch nicht den vereinheitlichenden Begriff der Sexualität, man unterschied auch nicht so streng zwischen hetero- und homosexuell, umso schärfer aber zwischen aktiv und passiv, frei und unfrei, männlich und weiblich.
Ist die vollkommene Angleichung an die heterosexuelle moderne partnerschaftliche Ehe samt priesterlichem Segen, Ewigkeitsgarantie und Kindern das Ziel aller Schwulen? Gibt es nicht auch Kreise, die das gerade ablehnen und häufig wechselnde Partnerschaften als das Wesentliche ihrer Natur beanspruchen? Geht es um Duldung und gleiche Rechte oder um Sonderrechte und Freibriefe? Mühen wir uns um eine Ethik für alle Menschen, oder ertragen wir eine Sonderethik für Homosexuelle? Darf die „ homophobe“ Mehrheit sich an der Meinungsbildung beteiligen, oder haben die Verbands-Schwulen allein das Wort?
Walter Hesekiel, per E-Mail
DAS GROSSE SPRINGEN
Heft 9/2009
Bei der Abbildung auf Seite 47 wird dieser gewaltige Kerl „ Gorillamännchen“ genannt. Ich meine, man sollte sich an Desmond Morris orientieren, der die ausgewachsenen Exemplare der großen Menschenaffen stets als „Mann“ oder „Frau“ bezeichnete.
Wolfgang Sörgel, Dresden
CO2 VERWENDEN, NICHT VERGRABEN
Heft 9/2009
Eine weitere Anwendung mit steigender Tendenz ist der Einsatz von festem CO2 bei der Teile-Reinigung in der Metallbranche. Zur Reinigung von empfindlichen elektronischen oder elektrischen Bauteilen wird Trockeneis in Form von „Schnee“ eingesetzt – zur Reinigung von Schweißrobotern, zur Entlackung, als Alternative zum Sandstrahlen im Schiffsbau und Ähnlichem werden härtere Trockeneis-Pellets verwendet. Es handelt sich um eine relativ junge Technik, die durchaus noch Entwicklungs- und Verbreitungspotenzial besitzt, siehe beispielsweise unter www.cleantool.org. Zurzeit werden nach Auskunft der Hersteller Abfallgase verwendet, aber denkbar ist sicherlich auch die Verwendung von gesammelten CO2-Abfällen.
Klaus Kuhl, per E-Mail
WIE BAUERN DIE WELT EROBERTEN
Schwerpunkt Heft 9/2009
Vielen Dank für den interessanten und viele Informationen enthaltenden Beitrag. Allerdings vermisste ich darin den Begriff „ Wildrebe“. Wenn, wie angegeben, damals die „Kalorienbomben“ Pistazien, Mandeln und Feigen gesammelt werden konnten, wuchsen dort auch Wildreben (Vitis Vinifera var. silvestris Gmelin). Deren Trauben sind frisch oder als Saft oder getrocknet als Rosinen sehr nährstoffreich.
Wenn Saft bereitet wurde, dann entstand nach einigen Tagen automatisch Wein. Seine Herstellung ist wesentlich einfacher als die Bierbereitung aus nur angebackenem Brot, wie sie die alten Ägypter kannten. Das Verfahren setzt die Erfahrung des Brotbackens voraus. Das Wissen um die befreiende Wirkung des Weines auf den Einzelnen und die einigende Wirkung auf die Gemeinschaft förderte wohl die über das ganze Jahr mögliche Herstellung des Bieres.
Das Aufgeben von Siedlungen um 6900 v.Chr. kann vielleicht von einer mit der Erwärmung des Klimas einhergehenden Trockenheit kommen. Die Bevölkerung siedelte nun an Flüssen oder großen Quellen. Dies müssten die Archäologen untersuchen.
Dr. Fritz Schumann, per E-Mail
KREBS – KEINE SACHE DER PERSÖNLICHKEIT
Heft 11/2009
Auf Seite 38 schreibt die Autorin: „[…] werden […] die Hormone Cortisol und Noradrenalin aus der Hypophyse freigesetzt.“ Als Medizinstudent machte mich das stutzig, da ich eigentlich der Meinung war, dass Cortisol und andere Glucocorticoide in der Nebennierenrinde und Noradrenalin im Nebennierenmark produziert werden. Lediglich die Ausschüttung beider genannter Hormone aus der Nebenniere wird durch ein vorgeschaltetes Hypophysenvorderlappenhormon induziert, das ACTH (Adrenocorticotropes Hormon). Andreas Beier, per E-Mail
Herr Beier hat recht: Die Nebennierenrinde produziert die Hormone. Der Fehler wurde leider von sämtlichen beteiligten Fachleuten überlesen. Entschuldigung! Die Redaktion
KREATIVITÄT
Titelgeschichte Heft 9/2009
In dem lesenswerten Bericht wird ein Punkt kaum diskutiert: Kreativität braucht Zeit, Prüfungen und Intelligenztests laufen aber fast immer unter Zeitdruck ab. So hat der Neurowissenschaftler Manfred Spitzer darauf hingewiesen, dass neuronale Netze bei starker Fokussierung vergleichsweise fehlerlos arbeiten (wichtig zum Beispiel fürs Autofahren, wo keine Experimente gefragt sind), geringere Fokussierung im semantischen Netz dagegen die Assoziationsrate, aber auch die Fehlerrate stark erhöht. Die gegenwärtigen Messmethoden von Intelligenz bremsen so kreative Geister geradezu aus oder lassen deren Entfaltung nicht zu.
Es ist kein Zufall, dass Computerprogramme, von denen man derzeit noch keineswegs kreative Leistungen erwarten darf, mittlerweile jeden Schachweltmeister schlagen oder als Algebraprogramme wie „Mathematica“ ein Integral schneller und präziser berechnen als jeder Mathematiker. Solange im Bildungswesen und im Beruf solche Fähigkeiten meist unter Zeitdruck gefordert werden, braucht man sich nicht zu wundern, wenn sich unsere Arbeitswelt aus gut funktionierenden „ Leistungsträgern“ mit hohem IQ, aber meist niedrigem Kreativitätspotenzial rekrutiert.
Die Einser-Absolventen der elitären Wirtschaftshochschulen kamen nie darauf, dass ihre ausgeklügelt optimierten Bankgeschäfte geradezu in die Finanzkrise führen mussten.
Günther Sigle, per E-Mail
FRAGE DES MONATS
bdw-Nachrichten Heft 9/2009
Ich las in Heft 9/2009 die Beantwortung der Frage: Wie enden Planeten? Und bin hoch erstaunt, wie man mit so wenig Worten so viel Information über höchst Komplexes vermitteln kann. Alle Achtung!
Hilmar Langlet, per E-Mail