Die Alpen wachsen um etwa einen Millimeter pro Jahr. Warum haben sie dann aber nicht über Jahrmillionen die Höhe des Himalaja erreicht? Schlicht und einfach: Weil die Alpen genauso rasch schrumpfen. Geowissenschaftler um Friedhelm von Blanckenburg vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam haben nachgewiesen, dass die Erosion durch Gletscher und Flüsse so viel Material von den Alpen abträgt, wie von unten nachwächst. Blanckenburg erklärt diesen Prozess so: „Hier sind reine Auftriebskräfte am Werk. Es ist wie bei einem Eisberg im Meer. Schmilzt die Spitze, steigt der Eisberg aus dem Wasser.“
Den Grad der Erosion berechneten die Forscher mithilfe des seltenen Isotops Beryllium-10. Es entsteht durch kosmische Strahlung im Boden. Je weniger dieses Isotops dort vorhanden ist, desto schneller wurde die Oberfläche abgetragen.