Es gibt Stellen im Erbgut menschlicher Zellen, wo sich der Aids-Erreger HIV nicht einnistet. Diese Entdeckung haben Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg um Frank A. Giordano gemacht. Das Virus bevorzugt in der DNA besonders diejenigen Stellen, an denen das Ablesen der Gene startet, da sie hier die benötigten Enzyme finden. Wie die Wissenschaftler beobachteten, meidet der Erreger die engste Nachbarschaft dieser HIV-Einbaustellen. Giordano erklärt : „Wir haben damit erstmalig und sehr präzise Bereiche im menschlichen Erbgut definiert, in die sich HIV nicht oder nur sehr ungern einnistet.“
Die Forscher wollen jetzt herausfinden, warum das so ist. Sie gehen von zwei Möglichkeiten aus: Entweder gibt es an den Stellen einen Mechanismus, der den Viren den Weg versperrt, oder es fehlt dort ein Faktor, den HIV zum Einbau benötigt.