Vor 50 Jahren begann Frank Drake, ein damals 30-jähriger Radioastronom, mit der Suche nach außerirdischen Zivilisationen. Weil das Thema, das er ganz nüchtern wissenschaftlich-rational anging, als unseriös galt, hielt sein Vorgesetzter Otto Struve, der Leiter des National Radio Astronomy Observatory bei Green Bank in West Virginia, die Aktion zunächst geheim. Aber er unterstützte sie. Und so begann Drake am 8. April 1960 mit dem neuen 26-Meter-Teleskop von Green Bank nach Radiosignalen von den beiden nahen sonnenähnlichen Sternen Tau Ceti und Epsilon Eridani zu suchen. Das geschah in einem 400 Kilohertz breiten Bereich um die Frequenz des kosmischen Wasserstoffs bei 1420 Megahertz. Insgesamt rund 150 Stunden lang – sechs Stunden täglich über vier Monate verteilt – nahm Drake die Strahlung auf Magnetband auf und durchsuchte sie später nach Auffälligkeiten. Abgesehen von einem Signal eines geheimen militärischen Experiments hatte er freilich nur zufälliges Rauschen registriert.
Trotzdem war Projekt Ozma ein Erfolg. Benannt hatte es Drake nach der sagenhaften Prinzessin und ihrem von bizarren Lebensformen bevölkerten Land im 1907 erschienenen Märchen „Ozma von Oz”. Darin hatte der amerikanische Kinderbuchautor Lyman Frank Baum schon die Sendung von Radiosignalen thematisiert. Erfolgreich war das Ozma-Projekt, weil es zeigte, wie sich theoretisch Botschaften von anderen Planetensystemen aufspüren lassen – und vor allem, weil es die ernsthafte Suche danach anstachelte und motivierte. Seither gab es rund ein Dutzend immer aufwendigerer Suchprojekte. Aber richtig los geht es erst jetzt – mit dem Allen Telescope Array. Es wird vom SETI-Institut gemanagt, das 1984 in Kalifornien gegründet wurde und dessen erster Direktor Frank Drake war.