Immer wieder wird beklagt, dass sich Mädchen deutlich weniger für Naturwissenschaften interessieren als Jungen. Eine Erklärung, warum das so ist, gibt jetzt eine Studie von Forschern der Universität Luxemburg um Romain Martin. Danach haben Mädchen für naturwissenschaftliche Themen weniger übrig, weil diese vorwiegend mit „männlichen“ Beispielen vermittelt werden.
Die Wissenschaftler hatten Jugendliche an luxemburgischen Schulen aufgefordert, eine Reihe von Unterrichtsthemen zu bewerten. Auf der Liste standen auch Themen wie „Einsatz eines Lasers in der Schönheitschirurgie“ oder „Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt“. Diese Aufgaben sprachen Mädchen deutlich mehr an als beispielsweise „Berechnung der notwendigen Kraft für den Start einer Rakete“ oder „Berechnung der Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls“. Bei Jungen war es genau umgekehrt. Sie fanden laut der Untersuchung grundsätzlich Mechanik und Technik spannender, während Mädchen sich mehr für gesellschaftliche und „lebendige“ Themen wie die Abholzung des Regenwalds interessierten.
Die Wissenschaftler schlagen deshalb vor, dass an Schulen Kurse angeboten werden, die gleiche Themenfelder aus unterschiedlichen Blickwinkeln behandeln.