Einige Aussagen von Prof. Reichholf lösen ungläubiges Kopfschütteln aus. Weiß er, dass der Wissensstand über Waldökologie zur Zeit der Waldsterben-Diskussion un- vergleichlich viel kleiner war als der heutige Wissensstand der Klimawissenschaft nach über 20 Jahren intensiver Forschung? Woher weiß Prof. Reichholf, wie die deutschen Wälder ohne Reaktion auf die Warnungen, ohne die Einführung des Katalysators und ohne die Reduktion der Emissionen am Ende des 20. Jahrhunderts ausgesehen hätten?
Welche Schäden haben denn die Maßnahmen, die aufgrund der Warnung vor dem Waldsterben getroffen wurden, verursacht, für welche die betroffenen Wissenschaftler einstehen sollten? Etwa die starke Verbesserung der Luftqualität? Die Verminderung des sauren Regens? Die Einführung des Katalysators? Ist Prof. Reichholf auch bereit, dafür zu zahlen, wenn die von ihm als falsch bezeichneten Folgen der Klimaerwärmung entgegen seiner Prognose trotzdem eintreffen?
Hat Prof. Reichholf sich wirklich ernsthaft mit den Zehntausenden von Befunden in der Klimatologie auseinandergesetzt? Es ist schon erstaunlich, wie viele fachfremde Professoren sich berufen fühlen, die Arbeit ihrer Kollegen aus der Klimawissenschaft öffentlich massiv zu kritisieren. Und dies offensichtlich ohne tiefere Kenntnis der Zusammenhänge.
Wenn sich Prof. Reichholf zu Folgen der Klimaänderung im Bereich Biologie äußert, ist das angebracht. Hingegen die Arbeiten der Klimatologen oder anderer fachfremder Bereiche zu den Klimafolgen zu diskreditieren, setzt große Fragezeichen hinter die Glaubwürdigkeit des Kritikers.
Dr. phil.nat. Urs Neu, Bern
Die beiden Interviews „Wer sich irrt, soll zahlen“ in Heft 10/2008, Seite 43, und „Von der Spekulation profitieren ganze Länder“ in Heft 11/2008, Seite 104, fand ich außerordentlich interessant. Hier wurde von neutralen Standpunkten und aus einer höheren Warte berichtet – eine Wohltat gegenüber den sonst meist sehr einseitigen Lobpreisungen klitzekleiner Aspekte. Sehr schön, dass nicht immer nur die üblichen Mainstream-Darstellungen zum x-ten Mal dargelegt werden, sondern darauf hingewiesen wird, dass es auch ernst zu nehmende abweichende Ansätze gibt. Weiter so!
Herbert Weidner, per E-Mail
WARNENDES BRUMMEN
bdw-Nachrichten, Heft 11/2008
Da ich selbst ein Hybridauto fahre, war ich nach dem Lesen des kleinen Artikels „Hybridautos – Warnendes Brummen“ doch etwas entgeistert. Da wird doch allen Ernstes eine „Motoren-Simulation“ entwickelt, um bei Hybridautos Krach zu machen, das heißt also, einen Vorteil der Elektroautos zunichte zu machen. Da werden an unseren Straßen kilometerlang Schallschutzwände aufgebaut, um den Fahrzeuglärm abzuhalten, und britische Ingenieure kümmern sich darum, den Lärm bei Elektrofahrzeugen möglichst beizubehalten.
Zwar habe auch ich bereits gemerkt, dass ich erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen muss, wenn ich nur unter Einsatz des Elektromotors fahre, weil mich Fußgänger dann nicht so schnell wahrnehmen, wie wenn der Benzinmotor laufen würde. Aber meinen Sie nicht, dass sich Fußgänger bei weiterer Verbreitung von Elektroautos daran gewöhnen werden? Sie mussten sich ja auch an den heute üblichen dichten und schnellen Straßenverkehr gewöhnen.
Das erinnert mich an die oft gehörte Geschichte, dass zur Zeit der ersten Autos irgendwo eine Vorschrift existierte, dass vor einem Automobil ein Mann mit einer roten Flagge herlaufen musste, um die anderen Verkehrsteilnehmer zu warnen. Die Motoren-Simulation scheint die moderne Version dieser Geschichte zu sein. Warum gibt es eigentlich nicht immer noch die Vorschrift, dass Autos nicht schneller fahren dürfen als Pferdefuhrwerke, weil die Fußgänger an schnellere Fahrzeuge nicht gewöhnt sind, oder die Regel, dass Autos die Geräusche von Hufgeklapper nachahmen müssen?
Aber auch moderne Verbrennungsmotoren sind womöglich schon zu leise. Vielleicht sollte man sie wie alte Einzylinder-Traktoren klingen lassen? Mit solchen Vorschriften würden die Straßen garantiert sicherer …
Klaus Walte, per E-Mail
THRAKIEN SCHLÄGT TROJA
Heft 10/2008
In dem Artikel schreiben Sie über die Miniaturperlen-Herstellung (der thrakischen Goldschmiede, Anm. d. Red.), „… dass die Herstellung und Bearbeitung nur mit einer starken Lupe möglich (war)“. Heutige Goldschmiede stellen diese Größe an Goldkugeln sehr einfach her, indem sie ein Miniaturstück Gold sehr heiß schmelzen, die Kugelform entsteht dabei von alleine. Ein heißer Metalldraht (Bronze?) könnte das Werkzeug zur Lochherstellung gewesen sein. Dafür braucht man, falls man gut sieht, keine Lupe.
U. Göbner-Hanselmann, per E-Mail
DER LEBENDE LÜGENDETEKTOR
Heft 8/2008
Der Artikel liest sich auf den ersten Blick sehr interessant und vielversprechend, doch als ich darüber nachdachte, war ich schockiert: Herr Ekman entwickelt Methoden, um aus Gesichtern Emotionen und Pläne herauszulesen, sodass man Unerwünschtem auf die Schliche kommen kann. Dazu fällt mir der Begriff „facecrime“ aus Orwells „1984″ ein: Auch dort werden Leute verfolgt und bestraft, nur weil ihr Gesichtsausdruck auffällig und unerwünscht ist. Dies zählt wohl zu den beunruhigendsten Fantasien in „1984″. Der Versuch, Terrorismus und Straftaten einzudämmen in allen Ehren, aber Ekmans Forschungen auf diesem Gebiet finde ich völlig unverantwortlich. Der Gesichtsausdruck sollte wirklich jedermanns eigene Sache sein.
Tim Strauch, per E-Mail
REVOLUTION IN DER HIRNFORSCHUNG
Titelgeschichte, Heft 9/2008
In „Revolution in der Hirnforschung“ wird auf die Bedeutung der Gliazellen hingewiesen. Früher wurden diese Zellen als Hirnzellen vernachlässigt. Die Nervenzellen standen im Fokus. Dies hat sich geändert. Inzwischen ist viel über die Gliazellen bekannt. Aber, und dies ist meine Kritik: Es ist unklar, was die Gliazellen tun, das beunruhigt. Die Lösung, also die Revolution, liegt vor uns. Es ist wie bei einem Puzzle: Genügend Einzelstücke sind da, aber das Zusammensetzen zum Bild will der etablierten Wissenschaft nicht gelingen. Letzteres wäre die Revolution. Bisher können wir diese nur erahnen.
Dipl.-Math. Stefan Pschera, Erlbach
HEILEN MIT LICHT
Heft 2/2008
Dank des Artikels Ihrer Mitarbeiterin Elsbeth Heinzelmann „ Heilen mit Licht“ bin ich auf die Hexvix-Methode aufmerksam geworden. Ich konnte mich mit Prof. M. Beer, Chefarzt für Urologie am Berliner Franziskus-Krankenhaus in Verbindung setzen, der dann die entsprechende Analyse bei meiner Frau durchgeführt hat. Durch die Hexvix-Methode konnten einige Stellen mit veränderter Zellstruktur an der Blase festgestellt werden, die mit der herkömmlichen Methode nicht zu erkennen waren. Dadurch wurde eine vorsorgliche Behandlung eingeleitet. Diese Analyse wird bis heute weder in den USA noch in Lateinamerika angewandt. Ich beziehe seit 1977 Ihre äußerst interessante und nun auch hilfreiche Zeitschrift.
Dr. Günther Fleischer, Buenos Aires