Klassische Netzwerke arbeiten so: Es gibt einen Server, also eine Art Basisstation, auf der alle Dateien gespeichert sind. Alle Netzwerk-Teilnehmer – angeschlossene Computer also, auch „ Clients“ genannt – können auf diesen Server zugreifen, um sich Dateien zu kopieren oder Dateien abzulegen. Würden Tauschbörsen nach diesem Prinzip funktionieren, wäre es ein Leichtes, ihnen den Garaus zu machen, weil einfach der Server abgeschaltet werden müsste.
Moderne Tauschbörsen sind daher in der Regel Peer-to-Peer-Netzwerke (P2P-Netzwerke). Die Dateien – zum Beispiel Musik und Filme – liegen nicht auf einem zentralen Server, sondern direkt auf den Clients, also auf den am Netzwerk angeschlossenen Privatcomputern. Aber woher weiß nun Computer A, dass der Film, nach dem er sucht, bei Computer B zu finden ist? Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder das P2P-Netzwerk verfügt über Server – die aber nicht bei einer Firma, sondern bei Privatleuten zu Hause stehen –, mit denen die Suche organisiert wird. Auf diesen Rechnern sind also nicht die Dateien gespeichert, sondern nur die Infos, wo welche Dateien zu finden sind. Oder das Netzwerk kommt ganz ohne zentrale Server aus: Die Suche nach einer Datei verbreitet sich dann von Client zu Client wie ein Lauffeuer. Sie wird also nicht von einer zentralen Instanz organisiert, sondern von allen Netzwerk-Teilnehmern. Sie dauert deshalb in der Regel länger, als wenn ein Server die Suche regeln würde. Ist die Suche abgeschlossen, verbinden sich genau die Computer miteinander, die eine Datei austauschen wollen. Moderne Peer-to-Peer-Netzwerke funktionieren auch deshalb so gut, weil eine Datei nicht nur von einem Netzwerk-Teilnehmer, sondern von vielen gleichzeitig kopiert werden kann.